Elektrische Sicherheit ist Bedingung und Motivation
DKE: Was beschreibt diese Produktnorm und welches sind die aus Ihrer Sicht wichtigsten Aspekte?
Laukamp: Die Produktnorm beginnt zunächst einmal mit Definitionen, damit wir überhaupt wissen, wovon wir sprechen. Und wir sprechen jetzt von einem "Steckersolargerät". Dies verdeutlicht, dass es ein Gerät analog zu anderen Haushaltsgeräten ist und eben keine Photovoltaikanlage, wie sie von Planern und Installateuren geplant und errichtet wird.
Solche Steckersolargeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen. Es gibt Geräte, die quasi fertig zusammengebaut sind. Man packt sie aus, montiert sie und dann funktionieren sie. Die Mehrheit der Geräte besteht jedoch aus mehreren Komponenten wie ein oder zwei Modulen, einem Wechselrichter und einer Steckvorrichtung. Der Anwender muss in diesem Fall die einzelnen Elemente zunächst montieren und anschließend mit den entsprechenden Leitungen verbinden. Diese Geräte haben eine andere Klassifizierung, denn sie benötigen mehr Hinweise zur Montage und möglichen Fehlern bzw. worauf besonders geachtet werden muss.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Norm umfasst die technischen Anforderungen an das Gerät und seine Komponenten. Es werden die Randbedingungen rund um den Einsatz von Steckersolargeräten definiert. So wird das nötige Gewicht bei einer Flachdachaufstellung durch Windlast und Schneelast beeinflusst, während die Windlast gleichzeitig von der Montagehöhe abhängt.
Nicht zuletzt behandelt die Norm auch das Thema der elektrischen Sicherheit. Es werden diesbezüglich Anforderungen an die Komponenten gestellt. Beispielsweise müssen die Module, Wechselrichter, Stecker und Leitungen bestimmte Prüfungen absolviert haben und damit den entsprechenden Sicherheitsnormen entsprechen.
Viele Prüfanforderungen sind bereits in den Anforderungen an die Gerätekomponenten enthalten, so dass nur noch geprüft werden muss, ob die Dokumentation dazu vorhanden ist, und ob die entsprechenden Sicherheits- und Konformitätserklärungen vorliegen. Am Ende gibt es eine Liste, aus der ersichtlich ist, welche Prüfung gemacht werden muss und wie diese durchzuführen sind.
Der informative Anhang besteht aus zwei Teilen, von denen der eine die Möglichkeit beschreibt, den Haushaltsstecker zu verwenden, während der andere Teil technische Hintergründe und letztendlich auch eine grobe Risikoeinschätzung darstellt.