Dieser Teil der IEC 60793 beschreibt drei Verfahren zur Bestimmung und Messung der Modenbandbreite von Mehrmoden-Lichtwellenleitern (siehe IEC 60793-2-10, IEC 60793-2-30 und IEC 60793-2-40). Die Basisband-Frequenzantwort wird durch Bestimmung des Übertragungsfaktors der Faser mit einer sinusförmig modulierten Lichtquelle direkt im Frequenzbereich gemessen. Die Basisband-Antwort kann auch durch Beobachtung der Verbreiterung schmalbandiger Lichtimpulse gemessen werden. Die berechnete Antwort kann auch durch die Nutzung von Differenz-Moden-Verzögerungsdaten (en: Differential Mode Delay, DMD) bestimmt werden. Die drei Verfahren sind:
Verfahren A - Messverfahren (Impulsverzerrung) im Zeitbereich
Verfahren B - Messverfahren im Frequenzbereich
Verfahren C - Modale Bandbreite bei Einkopplung mit Vollanregung, die auf
Basis der Differenz Modenlaufzeit errechnet wird
Verfahren A und B können mit einer der beiden Einkopplungsarten durchgeführt werden: Einkopplungsbedingung mit Vollanregung (OFL-Bedingung) (OFL - overfilled launch) oder modenbegrenzte Einkopplungsbedingung (RML-Bedingung) (RML - restricted mode launch). Verfahren C ist nur für A1a.2 (und A1a.3 in Vorbereitung) Mehrmoden-Fasern definiert und nutzt einen gewichtete Summierung von DMD Anregungsantworten mit der Wichtung der zugehörigen Einkopplungsbedingung mit Vollanregung. Die maßgeblichen Prüfverfahren und Einkopplungsbedingungen sollten nach der Faserart gewählt werden.
Zuständig ist das UK 412.7 "LWL-Verbindungstechnik und passive optische Komponenten" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.