Dieser Teil der IEC 61557 legt Anforderungen zur Realisierung der funktionalen Sicherheit von Isolationsüberwachungsgeräten (IMD, en: insulation monitoring devices) nach IEC 61557-8 und von Einrichtungen zur Isolationsfehlersuche (IFLS, en: insulation fault location systems) nach IEC 61557-9 für die Phase 10 des Lebenszyklus nach IEC 61508-1 fest. Diese Geräte enthalten sicherheitsbezogene Funktionen für IT-Systeme.
Diese Norm deckt nicht die Phasen 1 bis 9 und 11 bis 16 der IEC 61508-1 für das gesamte IT-System ab. Insbesondere deckt diese Norm nicht die Anwendung von IMD und IFLS in der Zielanwendung ab.
ANMERKUNG 1 Eine Einrichtung zur Isolationsfehlersuche (IFLS) kann nach IEC 61557-9 aus mehreren Geräten bestehen: Gerät zur Isolationsfehlersuche (IFL, en: insulation fault locator), Prüfstromgenerator (LCI, en: locating current injector), Prüfstrom-Sensor (LCS, en: locating current sensor), Isolationsüberwachungsgerät (IMD, en: insulation monitoring device) nach IEC 61557-8.
IMD und IFLS sind nicht grundsätzlich Schutzeinrichtungen, aber sie sind Teil der Schutzmaßnahme in IT-Systemen. Die Funktionen von IMD und IFLS wie die permanente Überwachung des Isolationswiderstandes eines ungeerdeten IT-Systems und die Lokalisierung von Isolationsfehlern in einem Teil des Systems können jedoch als Sicherheitsfunktionen angesehen werden, die Teil der Schutzmaßnahmen in IT-Systemen sind.
Diese Norm ist nur anwendbar für IMD und IFLS, die Sicherheitsfunktionen mit SIL 1 und SIL 2 beinhalten. Höhere SIL Grade sind in dieser Norm nicht spezifiziert, da sie generell nicht für IMD und IFLS in IT-Systemen erforderlich sind.
Übereinstimmung mit dieser Norm kann erforderlich werden, wenn funktionale Sicherheit für IMD oder IFLS in der entsprechenden Anwendung im IT-System gefordert wird. Jedoch legt die Norm nicht fest, dass für diese Geräte grundsätzlich ein bestimmter Grad an funktionaler Sicherheit nach dieser Norm erforderlich ist.
ANMERKUNG 2 Beispiele für Anwendungen, in denen funktionale Sicherheit erforderlich sein könnte sind:
-Chemieanlagen;
- Bergbau;
- Marineanwendungen;
- Krankenhäuser;
- Photovoltaikanlagen;
- Eisenbahn-Signalanlagen;
- Steuerungssysteme z. B. in Kernkraftwerken);
- u.s.w.
Beispiele typischer Anwendungen sind in Anhang F enthalten.
Diese Norm ist:
- nur zuständig für Anforderungen zur funktionalen Sicherheit, die vorgesehen sind um das funktionale Risiko bei dem Einsatz von IMD und IFLS zu reduzieren;
- eingeschränkt auf die Risiken, die direkt von dem Einsatz der Geräte selbst oder von mehreren Geräten die in einem System zusammenarbeiten ausgehen;
- Vorgesehen, die grundsätzlichen Sicherheitsfunktionen, die durch diese Geräte bereitgestellt werden zu definieren.
Diese Norm:
- behandelt nicht die elektrische Sicherheit nach IEC 61010-1 und die Anforderungen von IEC 61557-8 und IEC 61557-9;
- deckt nicht die Gefahren- und Risikoanalyse einer bestimmten Anwendung von IMD oder IFLS ab;
- bestimmt nicht alle Sicherheitsfunktionen der Anwendung in der das IMD oder IFLS eingesetzt wird;
- deckt nicht den IMD oder IFLS Fertigungsprozess ab.
ANMERKUNG 3 Anforderungen zur funktionalen Sicherheit hängen von der Anwendung ab und müssen als Teil der übergreifenden Risikobeurteilung der jeweiligen Anwendung betrachtet werden. Der Lieferant von IMD und IFLS ist nicht für die Anwendung verantwortlich. Der Planer der Anwendung ist für die Risikobeurteilung und für die Festlegung der gesamten Sicherheitsanforderungen für das komplette IT-System verantwortlich und er muss die Sicherheits-Integritätslevel (SIL) der IMD und/oder IFLS auswählen, wenn deren Sicherheitsfunktion Teil der Einstufung der funktionalen Sicherheit in dem IT-System ist.
Zuständig ist das DKE/UK 964.1 „Messgeräte zum Prüfen von Schutzmaßnahmen“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.