Elektrisches Gerät in nuklearen Anlagen muss seine funktionalen Sicherheitsanforderungen über seine Gesamteinsatzzeit erfüllen. Dies wird durch ein vollständiges Programm zu Qualitätssicherung, Auslegung, Qualifizierung, Herstellung, Transport, Lagerung, Installation, Wartung, periodische Prüfung und Überwachung erreicht.
Die vorgesehene Norm befasst sich speziell mit Qualifizierung in Hinblick auf Umgebungsbedingungen. Sie gilt für elektrisches Gerät mit sicherheitstechnischer Bedeutung und seinen Schnittstellen, die für die Ausführung einer Sicherheitsfunktion notwendig sind oder deren Versagen sich nachteilig auf die Sicherheitsfunktion anderer Geräte auswirken könnte.
Sie beschreibt den allgemeinen Qualifizierungsprozess, die anzuwendenden Qualifizierungsverfahren und die zugehörige Dokumentation. Sie beinhaltet auch empfohlene Verfahren in verschiedenen Zusammenstellungen, sowie Angaben zum Niveau der Prüfungsstrenge im Verlauf der Qualifizierung.
Dabei wird „Gerät“ als Ober- bzw. Sammelbegriff im Sinne von Gerätschaft, Einrichtung verwendet. „Gerät“ kann ein Einzelgerät sein oder aus einer kleineren oder größeren Zahl von zusammengeschalteten Einzelgeräten mit verschiedener Funktion bestehen.
Der Entwurf ist vorgesehen als Ersatz für DIN IEC 60780:2000-12 und soll folgende Änderungen umsetzen:
a) Zusammenführen der bereits in IEC 60780:1998 und IEEE 323:2003 angeführten Praktiken der Qualifizierung;
b) Berücksichtigen der Notwendigkeit, die qualifizierte Lebensdauer von elektrischem Gerät bei Projekten zur Verlängerung der Betriebslebensdauer von Nuklearanlagen neu zu bewerten und zu verlängern;
c) Klarstellungen diverser Punkte;
d) redaktionelle Überarbeitung.
Zuständig ist das DKE/UK 967.1 "Elektro- und Leittechnik für kerntechnische Anlagen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.