Die Eignung von Halbleiterbauelementen für unterschiedliche Anwendungen ist abhängig auch von den klimatischen und mechanischen Umgebungseinflüssen, denen diese Bauelemente ausgesetzt werden. Die Normenreihe DIN EN 60749 enthält eine Vielzahl von unterschiedlichen Prüfverfahren hierzu.
In diesem Teil der DIN EN 60749 ist ein Prüfung mit hochbeschleunigter Temperatur- und Feuchtewirkung (HAST) für die Beurteilung der Zuverlässigkeit von nicht hermetisch dichten Halbleiterbauelementen in feuchten Umgebungen festgelegt.
Beim HAST-Prüfverfahren werden verschärfte Bedingungen für Temperatur, Feuchte und elektrische Spannung verwendet, um das Eindringen von Feuchte durch die äußeren schützenden Werkstoffe (Pressform-Masse oder Vergussmasse) oder entlang der physikalischen Grenzflächen zwischen dem äußeren schützenden Werkstoff und den metallischen Bauelementeanschlüssen, die durch ihn hindurchführen, zu beschleunigen. Die Beanspruchung aktiviert im Allgemeinen dieselben Ausfallmechanismen wie beim Prüfverfahren mit konstanter Wärme und konstanter Feuchte nach DIN EN 60749-5. Die Prüfergebnisse des Langzeit-Prüfverfahrens bei konstanten Feuchte haben Vorrang vor denen des HAST-Prüfverfahrens. Das vorliegende Prüfverfahren ist zerstörend.
Der Entwurf ist vorgesehen zur Änderung der DIN EN 60749-4:2003, wobei folgende wesentliche technische Änderungen enthalten sind:
a) Klarstellung der Anforderungen für Temperatur, relative Feuchte und Zeitdauer in Tabelle 1;
b) Empfehlung bezüglich strombegrenzender Widerstände im Prüfaufbau um die Prüfleiterplatte oder den Prüfling vor Beschädigung zu schützen;
c) Erlaubnis zusätzlicher Verzögerungsdauern bei der Messung oder der Prüfbeanspruchung.
Zuständig ist das DKE/K 631 "Halbleiterbauelemente" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.