Dieser Norm-Entwurf enthält die deutsche Fassung des Europäischen Norm-Entwurfs EN 61000-6-3:2007/ prA2:2016 und ist identisch mit dem Entwurf der Neuausgabe der Internationalen Norm IEC 61000-6-3. Ungeachtet der Bezeichnung des Entwurfs als vorgesehene Änderung 2 zur Internationalen Norm IEC 61000-6-3 bzw. als EN 61000-6-3:2007/FprA2:2016 handelt es sich hierbei um eine geplante Neuausgabe der Norm. Der Entwurf enthält Anforderungen an die Störaussendung im Frequenzbereich 0 Hz bis 400 GHz von elektrischen und elektronischen Geräten (Betriebsmitteln, Einrichtungen), die für eine Benutzung im Wohnbereich, im Geschäfts- und Gewerbebereich, in öffentlichen Bereichen sowie in Kleinbetrieben vorgesehen sind. Hierfür legt er die anschlussbezogen die entsprechenden Störaussendungsgrenzwerte sowie - durch Verweisung auf die entsprechenden EMV-Grundnormen - die zugehörigen Messverfahren fest. Messungen brauchen nur in denjenigen Frequenzbereichen durchgeführt zu werden, in denen Anforderungen spezifiziert sind. Entsprechend ihrem im IEC-Leitfaden 107 niedergelegten Konzept beschreiben EMV-Fachgrundnormen die wesentlichen Anforderungen für die von ihnen erfasste elektromagnetische Umgebung, dienen als Leitlinie, an der produktspezifische EMV-Anforderungen orientiert werden können, und enthalten EMV-Festlegungen für Produkte bzw. Produktfamiliennormen, für die keine produktspezifischen EMV-Anforderungen existieren.
Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe ist vorgesehen, den Anwendungsbereich zu straffen, in dem die Definitionen der elektromagnetischen Umgebungen, die von dieser Norm erfasst werden, in den Begriffsteil (Abschnitt 3) verlagert werden. Dort werden sie als neue Definitionen 3.1.13 und 3.1.14 präsentiert. Hierbei ist auch eine Angleichung mit den Umgebungsdefinitionen in der korrespondierenden Fachgrundnorm zur Störfestigkeit, IEC 61000-6-3, geplant. Des Weiteren ist beabsichtigt, zwei Grenzwertklassen A und B einzuführen, wobei die Klasse B für Geräte gilt, die für eine Verwendung im Wohnbereich bestimmt sind. Für Geräte, die nicht in erster Linie im Wohnbereich betrieben werden sollen, genügt dann die Einhaltung der Klasse A. Hierbei gelten für Geräte der Klasse B die Anforderungen in den Tabellen 3 bis 6 und für Geräte der Klasse A die Anforderungen in den Tabellen 7 bis 10.
Ferner ist beabsichtigt, im Abschnitt 5 eine neue Tabelle mit detaillierteren Festlegungen zu den Messanordnungen des Prüflings zu ergänzen.
Schließlich ist geplant, vier Anhänge A bis D hinzuzufügen, wobei der Anhang C festlegt, ob Messungen an Gleichstromanschlüssen von gleichstromversorgten Geräten erforderlich sind und wenn ja, welche Anforderungen gelten. Die anderen Anhänge enthalten Informationen zu Messungen im Vollabsorberraum, zur Klasseneinteilung der Geräte und Einrichtungen und ihre Abbildung auf die Störfestigkeitsnormen im Vollabsorberraum und über vorgeschlagene Anforderungen an gestrahlte Störaussendungen bei Frequenzen oberhalb 1 GHz sowie deren Herleitung.
Zuständig ist das DKE/K 767 "Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.