Überwachung der Herzfunktionen mit EKG
Ein Elektrokardiogramm (EKG) zeichnet elektrische Aktivität der Herzmuskeln auf. Jeder Muskelkontraktion geht ein elektrischer Impuls voraus, der sich mit Elektroden messen lässt. Diese Herzspannungskurve liefert einem Arzt wertvolle Informationen zur Herzgesundheit eines Patienten. Normalerweise zeichnet ein EKG-Gerät bis zu zwölf Kanäle auf. Aktuell verfügbare Wearables für Freizeit, Fitness und Wellness erfassen jedoch nur einen Kanal. Der Informationswert für eine zuverlässige Diagnose ist daher minimal. Allerdings sollen sie zumindest gefährliche Herzrhythmusstörungen erkennen und Alarm schlagen können.
Blutdruck- und Blutsauerstoffmessung
Für eine Blutdruckmessung oder Blutsauerstoffmessung haben Wearables an ihrer Unterseite einen Sensor. Dieser erzeugt ein flackerndes, grünes Licht, das durch die Haut dringt. Dort wird das Licht vom Blut in kleinen Gefäßen reflektiert. So werden der Blutdruck und die Blutsauerstoffkonzentration gemessen.
Für Patienten mit einer bekannten Bluthochdruckdiagnose sind Wearables für Freizeit, Fitness und Wellness aufgrund ihrer Ungenauigkeit allerdings nicht zu empfehlen und können bei falscher Anwendung sogar zu einer Gefahr für betroffene Personen werden.
Intelligente Pflaster und Textilien
Neben Pflastern sind auch Textilien in der Entwicklung, die für die medizinische Langzeitbeobachtung zum Einsatz kommen sollen. In beide Produkte werden leitfähige Materialien eingenäht. Sie eigenen sich nicht nur für die Herzstrommessung, sondern auch für weitere Anwendungen.
Baby-Textilen und Pflaster können beispielsweise die Temperatur messen. Für Asthmatiker erfassen intelligente Stoffe wichtige Atemparameter und geben Alarm, wenn ungewöhnliche Geräusche oder eine nächtliche Apnoe (Atemaussetzer) auftreten. Auch in der Pflege sind intelligente Pflaster in der Erprobung: Sie geben Auskunft darüber, wann ein Patient umgelagert werden muss, um Wundliegen zu vermeiden.
Blutzuckererfassung und -regulation
Ebenfalls sehr weit fortgeschritten sind medizinische Wearables für die Überwachung von Diabestes-Patienten und die Regulation des Blutzuckerspiegels.
Da sie auf die Analyse von Blut nicht gänzlich verzichten können, werden manche dieser neuen Wearables mitsamt eines Insulindepots implantiert. Abhängig von den Messwerten, gibt die Pumpe die entsprechende Menge an Insulin in das umliegende Gewebe ab. Aktuell ist unter anderem eine Smartwatch in der Entwicklung, die über eine mikrofeine Nadel Gewebeflüssigkeit analysiert und daraus den Blutzuckerspiegel berechnet. Andere Systeme verwenden Schweiß für die Blutzuckerberechnung.