Von einfühlsamen Geschirrspülern und cleveren Waschmaschinen
Teller. Tassen. Besteck. Schmutziges Geschirr, wohin der Blick auch fällt.
In der Spüle, auf der Arbeitsfläche, und überall dort, wo es längst nicht mehr stehen sollte. Clara ist 31, lebt in einer Altbauwohnung in der Stadt und liebt es, wenn alles in Ordnung ist. Aber seit der Geburt ihrer Tochter Emma schafft sie es kaum noch, abzuwaschen. Weil die Zeit fehlt. Oder weil sie nicht mit dem Geschirr klappern möchte, wenn ihr Baby schläft. Deswegen will sie sich eine Geschirrspülmaschine kaufen. Eine, die möglichst leise ist, sagt sie. Deswegen vergleicht Clara, liest die Herstellerangaben und studiert online die umfangreichen Tests. Auf die ist ja schließlich Verlass. Oder?
Eigentlich ja. Denn im unabhängigen Labor, das solche Produkte prüft, herrschen dafür feste Regeln. Beim Geschirrspüler-Test kam bisher klares Wasser zum Einsatz, denn Spülmittel dämpft nämlich die Geräusche. Doch genau hier gibt es bei modernen, intelligenten Geräten Potenzial für eine Umgehung: Integrierte Sensoren können das unverschmutzte Wasser erkennen und das Gerät könnte daraus schließen, dass es sich in einer Testsituation befindet. Es könnte also seine Akustik daran anpassen. Und im echten Leben so laut sein, dass die kleine Emma davon wach wird.
Um genau solche Schlupflöcher zu stopfen – und damit Clara genau die Leistung bekommt, die sie stundenlang recherchiert hat – erarbeiten Expertinnen und Experten Normen zum Testen von Elektrogeräten. Beim Geschirrspüler beschreibt die DIN EN 60436 ausführlich und im Sinne der Anti-circumvention, unter welchen Bedingungen das Haushaltsgerät unter die Lupe genommen werden muss.