Politische Maßnahmen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft
Regeln, Gesetze und Umsetzungspläne, wie beispielsweise das Kreislaufwirtschaftsgesetz oder der EU Circular Economy Action Plan, sind bereits gute Ansätze zur Erreichung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Auch das deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess III) liefert auf politischer Ebene Ideen zur Umsetzung einer Circular Economy mit Recycling, Upcycling und Co. Mit der gemeinsamen Normungslandkarte leisten DIN, DKE und VDI einen wertvollen Beitrag zu diesem Programm der Bundesregierung – denn Normen und Standards haben einen festen Platz in allen Strategien zur Effizienzmaximierung.
Aus diesem Grund wurde eine gemeinsame Normungsroadmap Circular Economy erarbeitet, die Unternehmen eine weitere Hilfestellung bei der Umsetzung gibt. Normen und Standards im Bereich der Circular Economy verringern deutlich den Forschungsaufwand auf Unternehmerseite.
Die Kick-off-Veranstaltung fand am 21. Oktober 2021 statt. Nach den Kick-offs der einzelnen Arbeitsgruppen im Januar 2022 arbeiteten alle interessierten Expertinnen und Experten rund ein Jahr kollaborativ an den Inhalten zur Roadmap. Zur Abstimmung fanden regelmäßige Arbeitstreffen statt. Für die weitere digitale Zusammenarbeit steht außerdem noch die Kollaborationsplattform DIN.ONE bereit, auf der die Erstellung der Inhalte zusammenläuft.
Die Normungsroadmap Circular Economy von DKE, DIN und VDI wurde am 19. Januar 2023 in Berlin vorgestellt und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Empfang genommen.
Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Tim Brückmann gerne zur Verfügung. Die Normungsroadmap Circular Economy wird gefördert durch das BMUV.
Normen & Standards: IEC-Norm zur Umsetzung der Circular Economy
Abseits gesetzlicher Vorgaben halten Normen und Standards Mindestanforderungen fest und bieten Leitfäden für die Umsetzung einer ressourcenschonenden Circular Economy im eigenen Unternehmen. Dadurch bieten sie den Unternehmen mehrere Vorteile:
- Best Practices müssen nicht kosten- und zeitintensiv selbst entwickelt werden.
- Das Einhalten von Normen und Standards kann als Qualitätsmerkmal gegenüber Kund*innen kommuniziert werden.
- Normen und Standards erlauben Interoperabilität, beispielsweise zwischen produzierenden Unternehmen und Entsorgern.
So enthält beispielsweise die internationale Norm IEC 62430 wertvolles Know-how für die Umsetzung von Circular-Economy-Strategien im Design- und Produktionsprozess von Produkten. Unternehmen, die ihre Erzeugnisse umweltbewusst gestalten möchten, erhalten mit der Norm IEC 62430 somit einen Leitfaden zur Strukturierung ihrer Prozesse und Produkte.
Expertengremium DKE/K 191 & Gremium IEC/TC 111
Im Expertengremium DKE/K 191 werden Querschnittsnormen und Leitfäden zur umweltgerechten Gestaltung von Produkten der Elektrotechnik und Elektronik erarbeitet. Einen Schwerpunkt bilden hierbei Normen und Standards zur Behandlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten. Auch das Thema „Re-use“, also die Behandlung von Elektronik-Altgeräten, welche für eine weitere Verwendung vorgesehen sind, wird von den Expert*innen des Gremiums diskutiert. Nicht zuletzt werden hier nationale Normungsinteressen in den europäischen und internationalen Gremien IEC/TC 111x und IEC/TC 111 vertreten, welche sich in den Arbeiten des Gremiums DKE/K 191 widerspiegeln.
Bei dem Gremium IEC/TC 111 handelt es sich um ein internationales Umweltgremium auf IEC-Ebene – hier werden keine Produktnormen erstellt. Stattdessen entsteht hier das übergeordnete Werkzeug zum Erstellen von einzelnen Produkten. Solche „Life Cycle Assessments“ helfen dabei, von Anfang an richtig zu bewerten, welchen ökologischen Fußabdruck das Produkt hat und ob der Nachhaltigkeitsaspekt eingehalten wird.