Wind ist vor allem in Bodennähe – im wahrsten Sinne des Wortes – flüchtig; doch je höher man steigt, desto kräftiger und beständiger ist die Luftbewegung. Ein Prinzip, das vom Drachensteigen bekannt ist, denn selbst an einem sehr windigen Tag muss der Drachen erst in einen gewissen Abstand zum Boden gebracht werden, um von höheren Winden derart erfasst zu werden, dass er sich stabil in der Luft halten und vom Wind bewegt werden kann.
Windenergieanlagen werden aus dem gleichen Grund möglichst hoch gebaut, allerdings limitiert die schiere Masse des Materials die Höhe einer solchen Anlage. Die immer noch als bodennah verstandenen Winde, die von Windenergieanlagen in Strom übersetzt werden, können bis zu 400 Terrawatt Leistung produzieren, doch würde das große Potenzial von Höhenwinden genutzt werden, könnten sogar bis zu 1.800 Terrawatt Leistung erreicht werden1.
Zu den Grenzen, die die Konstruktion von Windenergieanlagen setzt, kommen Klagen hinzu, die die Nutzung der Ressource Wind behindern. So gehörten zu den Hauptklagegründen, wie die Fachagentur Windenergie an Land analysierte, der Artenschutz, aber auch Anwohner und das Militär gingen gerichtlich gegen sie vor2. Während einerseits die Notwendigkeit, Energie mittels Wind zu gewinnen, anerkannt ist, stellen herkömmliche Windenergieanlagen aktuell also ein Problem hinsichtlich ihrer baulichen Möglichkeiten und Akzeptanz seitens der Bevölkerung dar.
Eine vielversprechende und innovative Alternative scheinen Airborne Wind Energy-Systeme (Flugwindkraftwerke) zu sein, da sie bedeutend kleiner sind, somit weniger Material benötigen, um Höhenwinde zu erreichen, und zudem vergleichsweise weniger invasiv in die Umwelt von Mensch und Tier eindringen.