
Von Fergal Ringrose
Unter tragbaren medizinischen Technologien versteht man Geräte, die Patientinnen und Patienten an ihrem Körper befestigen und die Daten für Ärztinnen bzw. Ärzte, Gesundheitsdienstleister, Versicherer und andere relevante Parteien liefern.
Beispiele hierfür sind Fitnesstracker, Blutdruckmessgeräte und Biosensoren. Diese sogenannten Wearables kombinieren meist Hardware, Software und mobile Anwendungen, die mit der Cloud verbunden sind und personenbezogene Gesundheitsdaten sammeln, übermitteln und analysieren.
Seit COVID-19 boomt der Markt für intelligente Wearables im Gesundheitsbereich. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Verified Market Research wurde der Wert des weltweiten Marktes für intelligente Wearables im Gesundheitsbereich im Jahr 2020 auf 13,8 Mrd. USD geschätzt und soll bis 2028 voraussichtlich 37,4 Mrd. USD erreichen, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 13,1 Prozent von 2021 bis 2028.
Die Prävalenz chronischer Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen zu einer zunehmenden Nutzung von Langzeit-Überwachungsgeräten. Intelligente Wearables bieten außerdem die Möglichkeit, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern, während gleichzeitig die Behandlungskosten gesenkt werden.
Wearables ermöglichen es Ärztinnen und Ärzten, ihre Patientinnen und Patienten aus der Ferne zu überwachen und sie helfen Patientinnen und Patienten, sich proaktiver im Hinblick auf ihre Gesundheit zu verhalten. Patientinnen und Patienten können ihre eigenen Daten sammeln und sie in digitaler Form übermitteln, wodurch ein persönliches Erscheinen in der Praxis möglicherweise entfallen kann. Wearables können die medizinische Versorgung für alle zugänglicher machen, insbesondere in Gegenden, in denen es schwierig ist, ärztliche Hilfe zu finden und Termine mit ihnen zu vereinbaren.
Tragbare Technologien könnten auch beginnen, die Dynamik des aktuellen Gesundheitsmodells zu verändern. Aktuell ist es so, dass Beurteilungen auf der Grundlage eines einzigen Termins und einmalige Beurteilungen erfolgen, was eine eher lückenhafte Anamnese darstellt, um darauf basierend Entscheidungen zu treffen. Wearables können kontinuierlich Daten liefern, sodass die Patientinnen und Patienten zum sog. Point of Care gemacht werden.
Viele Analysten gehen davon aus, dass die von Wearables und Sensoren generierten Daten irgendwann als Teil der Routineversorgung sammeln werden. Auf KI-Algorithmen basierende Technologie kann den individuellen Gesundheitszustand analysieren und es dem medizinischen Fachpersonal ermöglichen, genau dann einen passenden Behandlungsplan zu erstellen, wenn dieser benötigt wird.