Eine wesentliche Grundvoraussetzung zur Spiegelung eines Gegenstands in die Informationswelt ist die Beschreibung seiner Eigenschaften. Gefordert ist in dem Fall eine eindeutige Benennung (Begriffe) der Eigenschaften eines Gegenstands in der physischen Welt.
Die zur Spiegelung der Eigenschaften angewandte Methodik erfolgt gemäß der Norm IEC 61360. Die nach dem Spiegelungsprozess binär vorliegenden Informationen kennzeichnen den Gegenstand der physischen Welt als Liste von Merkmalen in der Informationswelt.
Da im Bereich Industrie 4.0 keine beliebigen Gegenstände zur Anwendung kommen, sondern nur „Gegenstände mit Wert für eine Organisation“ (= Industrie 4.0), heißen solche Gegenstände „Assets“.
Es reicht nicht aus, ein Asset nur mit Merkmalen zu beschreiben. Jedes Asset hat bestimmte fachliche Funktionen und besondere Eigenschaften, die in den Ebenen (Layern) von RAMI 4.0 beschrieben werden und seinen eigentlichen Nutzungszweck kennzeichnen. Dazu muss diese Funktionalität formal beschrieben und maschinenverarbeitbar vorliegen. Die formale Beschreibung kann mit einer hierzu geeigneten „Sprache“ oder aber auch mit in einer Bibliothek verfügbarem ausführbarem Code erfolgen.
Die Lebenslauf-Achse von RAMI 4.0 charakterisiert das Asset mit bestimmten Zuständen an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit während seines gesamten „Lebens“. Damit ist für jedes Asset eine Art Lebenslaufakte zu führen, die es während seines ganzen Lebens mit den Mindest-Kenngrößen „Zeit“, „Ort“ und „Zustand“ und den Mindest-Zuständen „Typ“ und „Instanz“ begleitet. Schließlich ist ein Asset immer jemandem beziehungsweise etwas zugeordnet, was die Hierarchie-Achse anzeigt.