Das Wörterbuch von Merriam-Webster definiert Resilienz als „die Fähigkeit, sich von Widrigkeiten oder Veränderungen zu erholen bzw. sich diesen schnell anzupassen“. Dafür braucht es Pläne, um die möglichen Auswirkungen von Katastrophen vorherzusehen, Maßnahmen, um Katastrophen zu verhindern bzw. deren Folgen abzumildern und die Katastrophe zu bewältigen, wenn sie eingetreten ist.
Einem Bericht der Weltbank zufolge können durch Investitionen in eine widerstandsfähigere Infrastruktur 4,2 Billionen USD gespart werden. Die Resilienz der Infrastruktur zu erhöhen, trägt nicht nur dazu bei, teure Reparaturen zu vermeiden, sondern sorgt auch dafür, dass die Folgen von Katastrophen möglichst klein gehalten werden können. Die Weltbank hat kürzlich eine Methode entwickelt, um Resilienz im Hinblick auf den Klimawandel aufzubauen und zu messen.
Kalra erläutert dazu: „Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, weiterzuarbeiten und sich nach einer Störung wieder zu erholen. Das bezieht sich nicht nur auf städtische Systeme, sondern auch auf Menschen (soziale Resilienz), Biodiversität (Umwelt) und die Wirtschaft. Nach einer Katastrophe gibt es die Möglichkeit, Dinge nicht nur einfach wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, sondern sie zu verbessern („build back better“), und zwar so, dass Resilienz und Redundanz wesentliche Bestandteile davon sind.“
Die IEC trägt durch Sicherheitsmechanismen, Prozesse und Mindestanforderungen dazu bei, die Resilienz der Infrastruktur gegenüber solchen Katastrophen zu erhöhen. IEC-Normen berücksichtigen externe Umweltbedingungen bei ihren Auslegungskriterien. Die Normenreihe IEC 61400 beispielsweise, die von IEC/TC 88 (DKE/K 383) erarbeitet wurde, beschäftigt sich mit den Umgebungsbedingungen für die Auslegung von Offshore-Windturbinen, die in der Lage sind, Windstärken von 70 m/s (155 mph, beinahe 250 km/h) (IEC Klasse I), was mehr ist als die meisten Wirbelstürme haben, standzuhalten.
Normen sind jedoch weiterhin nicht verpflichtend und es ist Aufgabe der Regulierungsbehörden, sicherzustellen, dass diese Anforderungen umgesetzt werden. Kalra merkt dazu an: „Normen allein reichen nicht aus. Sie müssen umgesetzt werden, deshalb ist es notwendig, dass die politischen Entscheidungsträger ihre Wichtigkeit erkennen.“