Der Science-to-Standards-Pitch 2024 bei der DKE in Offenbach am Main

Der Science-to-Standards-Pitch 2024 bei der DKE in Offenbach am Main

| DKE
28.05.2024 Veranstaltungsrückblick

STS-Pitch 2024 - Ausgezeichnete Abschlussarbeiten von Studierenden

Am 27.05. hat der STS-Pitch 2024 stattgefunden, während dem Studierende ihre im Rahmen des Science-to-Standards-Programm (STS) entstandenen Abschlussarbeiten präsentieren konnten. Mit diesen Zukunftsstipendium unterstützt die Normungsorganisation DKE innovative Bachelor- und Masterarbeiten in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik in Deutschland. 

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Anuschka Wojciechowski
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Über den Vormittag hatten alle teilnehmenden Studierenden die Möglichkeit, Ihre Arbeit zu präsentieren. Begleitet wurden Sie durch Ihre Professo*innen und Betreuer*innen der Universitäten, sowie den Expert*innen und Mitarbeitenden der DKE, die sie während der Erstellung der Arbeit begleitet und betreut hatten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei der DKE in Offenbach bei Frankfurt am Main wurde am Nachmittag der Gewinner des STS Programms 2024 bekanntgegeben.

Die Sieger des STS-Pitch 2024

Jonathan Herrmann und David Nickel

Gewinner des STS-Pitch 2024 Jonathan Herrmann und David Nickel

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Durch die gleiche Punktzahl in der Auswertung entschied die Jury dieses Jahr, dass es zwei Gewinner geben sollte. Wir gratulieren ganz herzlich Jonathan Herrmann von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und David Nickel von der Technischen Universität Darmstadt, die sowohl von der Präsentation, der Ausarbeitung des Themas und der Verknüpfung mit der Normung überzeugten. 

Jonathan Herrmann untersucht in seiner Arbeit anhand von Versuchen das wenig erforschte Feld von lebensgefährlichen Lichtbögen. Seine Arbeit ist ein Impulsgeber für die Normung in einem Feld, das für die Energiewende eine hohe Relevanz hat.

David Nickel widmet sich mit seiner Arbeit der Optimierung unseres Energienetzes, dass mit Millionen neuen dezentralen Erzeugern, Speichern und Nutzern dem größten Wandel seit seinem Aufbau unterliegt. Darin berücksichtig er unter anderem die Anwendungsregel VDE-AR-N 4141-3.

Die eingereichten Abschlussarbeiten der Studierenden

Jonathan Herrmann, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Lichtbögen bei AC- und DC-Spannungen, Lichtbogeneffekte und deren Wirkung im Hinblick auf Anlagen- und Personenschutz (Masterarbeit bei Prof. Dr.-Ing. Thomas Gräf)

Abstract: Die Anwendung von Gleichspannung erschließt sich immer weitere Anwendungsfelder. So wird z.B. bereits aufgezeigt, dass neben der Höchstspannungsebene für HGÜ-Anlagen auch bereits die Mittelspannungsebene ein Anwendungsgebiet für Gleichspannung darstellen wird, um Energie effizient übertragen zu können. Darüber hinaus ist die Gleichspannung bedingt durch den Einsatz von PV-Anlagen bereits in der Niederspannung etabliert. Die Elektromobilität wird ebenfalls zur Verbreitung der Anwendung von Gleichspannung beitragen. Aus dem zuvor beschriebenen wird deutlich, dass mit einer zunehmenden Anzahl des Auftretens von Lichtbogen bei Gleichspannungsanwendungen zu rechnen ist. Im Rahmen dieser Arbeit steht der Vergleich des Verhaltens und Analyse von stromstarken Lichtbögen bei AC- und DC-Speisung im Vordergrund. Dabei sollen anhand von praktischen Versuchen mit Unterstützung durch KEMA Labs IPH Berlin und begleitet durch die Fa. IBV durchgeführt werden, wobei elektrotechnische Parameter (Spannungshöhe, Stromhöhe, Impedanzen und Impedanzverhältnissen, Zeitdauer, Modellaufbau, ..) variiert werden. Aus diesen Untersuchungen werden Konsequenzen hinsichtlich Anlagenschutz   (z.B. Lichtbogenauswirkung und -detektion bei DC Lichtbögen – Normativer Bezug AK 431.1.4, AK 431.1.8) und Personenschutz (z.B. Arbeitsschutzkleidung DIN EN 61482-1-2 VDE 0682-306-1-2 oder Anlagengestaltung AK 432.2.2, AK 431.1.4) abgeleitet. 

Mahin Rahman, RWTH Aachen

Durchführbarkeit integrierter faseroptischer Sensorik zur Überwachung des Strukturzustands von Druckbehältern aus Faserverbundwerkstoffen (Masterarbeit betreut von Prof. Dr.-Ing Holger Seidlitz von der BTU Cottbus und Jannick Fuchs von dem Institut für Kunststoffverarbeitung IKV an der RWTH Aachen)

Abstract: Die Motivation, dieses Thema am IKV zu bearbeiten, zielt auf die Kostenreduktion von Wasserstoffdruckbehältern in Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen mit dem Ansatz des Structural Health Monitorings. Darüber hinaus treibt der Erfolg der mit Sensoren ausgestatteten Druckbehälter des Typs IV deren Integration in Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge voran. Die Forschung und Entwicklung nachhaltiger und kosteneffizienter Fahrzeuge im Verkehrssektor könnte den Übergang von Fahrzeugen mit Benzin- und Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen mit geringeren Emissionen unterstützen. 

Lukas Jung, Technische Universität Darmstadt

Einfluss einer virtuellen Impedanz auf das dynamische Verhalten der netzbildenden Regelung von umrichterbasierten Erzeugungsanlagen (Masterarbeit bei Prof. Dr.-Ing. Jutta Hanson)

Abstract: Dezentrale Erzeugungsanlagen (DEA), u.a. Wind- und Solarenergieanlagen werden i.d.R. über Umrichter an das elektrische Energiesystem angeschlossen und ersetzen zunehmend konventionelle, über Synchrongeneratoren angeschlossene Großkraftwerke. Umrichterbasierte Anlagen müssen daher zunehmend Systemdienstleistungen erbringen und zur Wahrung der Systemstabilität beitragen. Ein vielversprechender Ansatz hierzu ist die netzbildende Regelung, welche ähnlich wie Synchrongeneratoren aktiv die Netzfrequenz und -spannung bildet. Dieses netzbildende spannungseinprägende Verhalten ist für HGÜ-Systeme bereits in einem VDE FNN Hinweis als Ergänzung zu den technischen Anschlussregeln VDE-AR-N 4131 beschrieben. Bei der Auslegung von netzbildenden Wechselrichtern für Erzeugungsanlagen, welche zum Großteil im Verteilnetz angeschlossen werden, fehlen eine entsprechende Definition sowie Netzanschlussregeln. In dieser Masterarbeit soll die weitverbreitete Droop-Regelung für dezentrale umrichterbasierte Erzeugungsanlagen untersucht und parametriert werden.

David Nickel, Technische Universität Darmstadt

Zentrales Regelungskonzept zum Engpassmanagement im Verteilnetz mittels gemischt-ganzzahliger nichtlinearer Optimierung (Masterarbeit bei Prof. Dr.-Ing. Jutta Hanson)

Abstract: Durch die anhaltende Verlagerung von Erzeugungsleistung vom Übertragungsnetz ins Verteilnetz müssen zukünftig Netzdienstleistungen vermehrt vom Verteilnetz übernommen werden. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei, die Einbindung der Erzeugungsanlagen im Verteilnetz in den Redispatch Prozess, um die vorhandene Netzinfrastruktur optimal zu nutzen und Engpässe zu vermeiden. Mit der Anwendungsregel VDE-AR-N 4141-3 wurden bereits Rahmenbedingungen für den Redispatch 2.0 geschaffen, jedoch fehlt es noch an konkreten Mechanismen zur Umsetzung der darin dargestellten Ziele. In der Masterarbeit mit dem Titel „Umsetzung einer zentralen Wirk- und Blindleistungsregelung mittels eines gemischt-ganzzahligen nichtlinearen Optimierungsproblems in pandapower“ soll ein zentraler Baustein des Redispatch 2.0 Prozesses geschaffen werden. 

Das war der STS-Pitch 2024

Die Beiträge der Studierenden waren allesamt herausragend und eine Bereicherung der für die elektrotechnische Normung! Unser Dank gilt allen Teilnehmenden, ihren Professor*innen und Betreuer*innen der Universitäten und Hochschulen, sowie den betreuenden Expert*innen und Kolleg*innen der DKE!

Treffen Sie die Teilnehmenden des Science-to-Standards-Programms 2024 beim diesjährigen DKE Innovation Campus am 02. Juli 2024 in Hanau, um sie gebührend zu feiern.


"Eine gute Entscheidung", finden ehemalige Absolvent*innen


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