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VDE
28.01.2020

Grundlagen der Normung

Um die Grundsätze und Grundprinzipien der Normung nachvollziehen zu können, bedarf es allein dem Verständnis weniger Aspekte. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Grundlagen der Normung und Standardisierung. Diese Grundlagen beinhalten sowohl Definitionen, Grundbegriffe und Erklärungen zu Prozessen und Zielen als auch weitergehende Informationen zu Normen und Standards.

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Dr. Konstantin Petridis
Gabriele Schümann
Helena Elm

Normung und Standardisierung Definition und Unterschied

Normung und Standardisierung wird häufig im gleichen Kontext verwendet. Es gibt jedoch einen klaren Unterschied zwischen den Definitionen beider Prozesse und Begriffe, die es zu kennen und zu berücksichtigen gilt:

Normung Definition

Was bedeutet Normung? Die Normung ist ein Prozess, bei dem materielle und immaterielle Gegenstände zum Nutzen der Allgemeinheit im Konsens vereinheitlicht werden. Das bedeutet, dass alle am Thema interessierten Kreise planmäßig und gemeinschaftlich am Prozess mitwirken, die Öffentlichkeit einbezogen wird (vgl. DIN 820-3:2014-06, 3.1.3.1.) und folglich eine möglichst hohe Akzeptanz der Ergebnisse vorliegt.

Standardisierung Definition

Standardisierung bedeutet die technische Regelsetzung ohne zwingende Einbeziehung aller interessierten Kreise, ohne die Verpflichtung zur Beteiligung der Öffentlichkeit und ohne Konsenspflicht (vgl. E DIN 820-3:2019-12, 3.1.3.2). Dies beschleunigt zum einen den Prozess der Standardisierung, er kann zum anderen aber auch die Akzeptanz und breite Anwendung der Ergebnisse mindern.

10 Grundsätze der Normung

Zehn Grundsätze der Normung

Die 10 Grundsätze der Normung

| DKE

Kurz und knapp – Normen einfach erklärt

Was sind Normen?

Eine Norm ist per Definition ein Dokument, das Regeln für Produkte, Verfahren, Technologien oder Dienstleistungen festlegt und festhält.
Eine Norm ist im Normalfall nicht verbindlich, sie steht zur freiwilligen Anwendung zur Verfügung, sofern ihre Anwendung nicht durch Gesetze oder Verträge vorgeschrieben ist. Sie dient mit ihren vorgegeben Regeln als Wegweiser und bei juristischen Entscheidungen als anerkannter Sachverstand. Ein Synonym wie „Leitsatz" oder „Handlungsempfehlung" beschreibt daher ebenfalls sehr gut, was eine Norm ist und welche Eigenschaften sie besitzt.
Für Normen gibt es viele Beispiele, da sie für viele Bereiche von verschiedenen Organisationen erarbeitet werden. Um nur eines der Beispiele zu nennen, gibt es DIN VDE Normen. Für diese sind wir – die DKE – als ein Normenausschuss des DIN und Bestandteil des VDE zuständig. Wir erarbeiten im Namen des VDE Vorschriften und Richtlinien für die Bereiche Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Diese werden am Ende als VDE Normen gekennzeichnet und veröffentlicht.

Mehr Informationen zur Entwicklung und zum aktuellen Stand von Normen und Standards finden Sie unter

Arbeitergebnisse

Warum sind Normen wichtig?

Die Ziele von Normen sind es, Sicherheit, Austauschbarkeit und Kompatibilität zur Steigerung von Effizienz und Produktivität mit einer hohen Akzeptanz zu erzeugen. Das macht sie so wichtig. Normen und auch Standards fördern durch deren flächendeckende Erarbeitung und Anwendung die Zusammenarbeit auf dem Markt. Sie vereinheitlichen Prozesse, verbessern die Kommunikation durch klare Vorgaben und Strukturen und bauen so Handelshemmnisse ab. Normen erreichen an dieser Stelle wirtschaftliche Ziele wie die Erleichterung und Beschleunigung des Warenverkehrs. Auch für die Allgemeinheit sind Normen wichtig, da sie Geräte und Systeme sicher, qualitativ hochwertig und kompatibel machen, was die Nutzerfreundlichkeit und Kundenzufriedenheit erhöht.

Der Zweck der Normung wird außerdem in sämtlichen anderen Bereichen deutlich: Sowohl für Umwelt, Wissenschaft und Staat ist sie notwendig und wichtig für grundlegende Ziele.

Mehr zum Thema erfahren Sie unter

Bedeutung der Normung

Wichtige Grundlagen

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Wo gibt es Infos zu Normungsvorhaben und -projekten?

Damit der Normungsprozess im Interesse aller funktioniert, ist die Öffentlichkeit über die Aufnahme neuer Normungsarbeiten, die Überarbeitung bestehender Normen, die Ablehnung von Normungsanträgen und die Einstellung von Norm-Projekten zu informieren. Dies geschieht auf unserer eigenen Homepage, über etz – elektrotechnik & automation und bei DIN über den DIN Anzeiger für technische Regeln. Sie können sich jederzeit informieren.

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Warum werden Normen harmonisiert?

Um die Frage, warum Normen harmonisiert werden, zu beantworten, gilt es zunächst zu beachten, dass es in diesem Fall zwei Bereiche gibt, die begrifflich zwar ähnlich, hinsichtlich ihrer Aufgaben und ihres Zwecks jedoch zu unterscheiden sind. So gibt es zum einen die „Harmonisierung von Normen" und zum anderen „harmonisierte Normen".

Was bedeutet Harmonisierung von Normen und warum gibt es sie?

Es besteht die Übernahmeverpflichtung von europäischen Normen als nationale Normen, mit der gleichzeitig die Zurückziehung widersprüchlicher, nationaler Normen einhergeht. Bei diesem Prozess wird von Harmonisierung gesprochen. Die Übernahme der europäischen Normen als nationale Norm muss in allen 34 europäischen Mitgliedsländern von CENELEC erfolgen, wobei die tatsächliche Anwendung der Normen freiwillig bleibt. Ziel ist es, die Einheitlichkeit hinsichtlich der Normen in Europa zu erhöhen, um den europäischen Binnenmarkt zu stärken und nicht-tarifäre Handelshemmnisse abzubauen.

Was sind harmonisierte Normen und warum gibt es sie?

Für die Erreichung grundsätzlicher Schutzziele von Geräten, Systemen o. Ä., werden europäische Normen festgelegt, die hierfür die notwendigen Maßnahmen und Rahmenbedingungen technisch beschreiben.
Wird eine solche Norm nun durch die Europäische Union im Amtsblatt (Official Journal) gelistet und veröffentlicht, erhält sie den Status einer harmonisierten Norm.
Die Listung im Amtsblatt und der hiermit einhergehende Stand als harmonisierte Norm führen zur sogenannten Vermutungswirkung, durch die Anwender der gelisteten Norm davon ausgehen können, dass sie technisch einwandfrei handeln. Im Umkehrschluss führt der Verweis auf harmonisierte Normen auch zu Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei Verbrauchern. Der Vorteil für Normenanwender/Hersteller liegt außerdem beispielsweise im Produkthaftungsprozess. Werden harmonisierte Normen angewendet und somit alle notwendigen, geprüften Regelungen und Bedingungen erfüllt, wird der Hersteller, sollte es dennoch zu Unfällen bei der Nutzung eines Gerätes bzw. Produktes kommen, hinsichtlich des Verschuldens entlastet.


Wer erarbeitet Normen?

Grundlegend erarbeitet ein Expertenkreis aus möglichst allen interessierten Bereichen Normen und Standards gemeinsam. Man spricht an dieser Stelle auch von einem „Gremium". Unsere technischen Experten kommen aus den Bereichen Verbraucher, Dienstleister, Wissenschaft oder staatliche Organisation. Innerhalb ihrer Gremien erarbeiten sie Normen und Standards und berücksichtigen dabei im Dialog sämtliche Anliegen und Einwände, um alle Interessen einzubeziehen. Ein Gremium entwickelt Normen auf Grundlage des praxisnahen Wissens der beteiligten Experten. Sie bringen ihre Erfahrungen und ihr Know-How aus ihren jeweiligen Branchen in die Normungsarbeit ein. Auf diese Weise erarbeitet das Gremium möglichst aktuelle und von allen mitgetragene Ergebnisse. Der Expertenkreis legt Normen im Konsens fest und stellt diese Ergebnisse der Öffentlichkeit als Entwurf vor. Das gemeinsame Ziel ist es, konsensbasierte, allgemein anerkannte, marktorientierte, technisch aktuelle Regeln und Leitlinien zu erarbeiten, die letzten Endes der zuständige Ausschuss veröffentlicht.

Jedermann kann Normen und Standards beantragen. Experten entwickeln in ihren Gremien zu diesen Anträgen Norm-Entwürfe in einem mehrstufigen Verfahren auf demokratische Weise, um sie dann endgültig zu verabschieden.

Lernen Sie unsere Gremien kennen unter

DKE Technology

Wie entstehen Normen?

Um Normen als Ganzes zu verstehen, ist es wiederum notwendig, zu erfahren, wie sie entstehen und wie der Prozess der Normung funktioniert. Normen entstehen grundsätzlich in einem mehrstufigen Verfahren auf demokratische Weise und unter Einbeziehung aller betroffenen Kreise im Konsens. Vom Antrag bis zur Verabschiedung der Norm ist es zu bestimmten Zeitpunkten möglich, Einspruch gegen die geplante neue Regel einzulegen. Ein öffentliches Einspruchsverfahren mit fest vorgeschriebenen Fristen entscheidet zu Beginn, ob einem Norm-Antrag stattgegeben wird, sodass am Ende des Prozesses eine allgemein „anerkannte Regel der Technik“ (Paragraph 49, Energiewirtschaftsgesetz) stehen wird.
Je nach Art und Trägerorganisation weist der Normungsprozess zwar gewisse Unterschiede auf, in allen Varianten werden jedoch wesentliche Grundzüge deutlich. Diese lassen sich in vier konkrete Schritte unterteilen, anhand derer grob dargestellt werden kann, wie Normung funktioniert:

  1. Normungsantrag/–idee einreichen
  2. Erarbeitung eines Norm-Entwurfs
  3. Öffentliche Stellungnahme zum Norm-Entwurf
  4. Bei allgemeiner Zustimmung: Entstehen der fertigen Norm zum Erwerb

Jeder, der ein Interesse daran hat, kann sich an der Normung beteiligen und einen Normungsantrag für eine neue Norm einreichen. Anträge auf neue nationale, europäische oder internationale Normungsarbeiten oder die Überarbeitung bestehender Normen können Sie bei uns, beim DIN oder — sofern bekannt — beim zuständigen Normenausschuss stellen.
In den Gremien wird über neu erarbeitete Normen beziehungsweise Entwürfe mehrmals abgestimmt, bis Fachzeitschriften im letzten Schritt den Norm-Entwurf veröffentlichen. Ab diesem Zeitpunkt hat jeder Bürger das Recht, innerhalb einer vorgegebenen Frist einzusprechen. Gibt es Einwände von Personen, muss das Gremium ihnen die Möglichkeit geben, ihre Kritik vorzutragen.

Bis zur Veröffentlichung einer Norm vergeht manchmal viel Zeit. Für besonders dynamische Zukunftsmärkte wie die Elektromobilität und die Informations- und Telekommunikationstechnologie (IKT) bieten wir deshalb Veröffentlichungsformen, in denen Normen innerhalb einer kurzen Zeitspanne entstehen und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sie werden Spezifikationen genannt und nach definierten Regeln erarbeitet. Zu ihnen zählen Leitfäden und VDE Anwendungsregeln. Sie genügen den hohen Ansprüchen des VDE Vorschriftenwerkes und ermöglichen einen deutlich schnelleren Veröffentlichungsprozess.

Mehr Informationen zum Entstehen von Normen finden Sie unter

Normungsprozess

VDE Schriftenreihe Band 107

VDE Schriftenreihe Band 107

| VDE VERLAG

VDE Schriftenreihe Band 107: Wie funktioniert Normung?

Die Anwendung von elektrotechnischen Normen oder Standards ist heute in vielen Bereichen Tagesgeschäft. Doch nur wenig bekannt ist, welche Organisationen sich dahinter verbergen und wie solche Dokumente erstellt, erarbeitet und veröffentlicht werden. 

Dieses Buch beschreibt die Normenorganisationen, die im Bereich der elektrotechnischen Normung tätig sind und wie sie zusammenarbeiten. Es beschreibt, wie der Normerstellungsprozess abläuft und zeigt Möglichkeiten zur Mitarbeit auf. Zudem gibt der Autor einen ersten Einblick in die Zusammenhänge zwischen Normen, Gesetzen und EU-Richtlinien.

Zum VDE VERLAG

Weiterführende Grundlagen

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FAQ zu Normen und Standards

Wir geben Antworten auf wichtige Fragen rund um Normen und Standards und zeigen Ihnen, was Sie schon immer über Normung und Standardisierung wissen sollten.

Gibt es einen Unterschied zwischen VDE Vorschriften und VDE Bestimmungen?

Mit Herausgabe der ersten Sicherheitsvorschriften für elektrische Starkstromanlagen vor mehr als 100 Jahren wurde der Grundstein für das VDE Vorschriftenwerk gelegt. Seit dieser Zeit ist im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff VDE Vorschrift üblich. Jedoch sind auch Begriffe, wie VDE Normen, VDE Richtlinien, VDE Bestimmungen und viele mehr zu hören. Welche Bezeichnung ist nun die richtige und worin besteht der Unterschied?

Spektrum des VDE Vorschriftenwerks

Das VDE Vorschriftenwerk umfasst folgende Publikationen:

VDE Bestimmungen: Sie stellen den allgemein anerkannten Stand der Technik dar und bilden zur Zeit ihrer Aufstellung einen Maßstab für einwandfreies Handeln.

VDE Leitlinien: Sie enthalten sicherheitstechnische Festlegungen mit einem im Vergleich zu VDE Bestimmungen wesentlich erweiterten Ermessensraum für eigenverantwortliches sicherheitstechnisches Handeln. VDE Leitlinien spielen mit weniger als 1% der Anzahl der Publikationen im VDE Vorschriftenwerk jedoch nur eine untergeordnete Rolle.

VDE Vornormen: Sie sind die Ergebnisse von Normungsarbeiten, die wegen bestimmter Vorbehalte zum Inhalt oder wegen eines von VDE Bestimmungen oder VDE Leitlinien abweichenden Aufstellungsverfahrens oder mit Rücksicht auf die europäischen Rahmenbedingungen vom VDE nicht als solche gekennzeichnet werden. Eine VDE Vornorm ist nach spätestens 3 Jahren, danach jährlich, zu überprüfen, ob sie nicht in eine Norm überführt werden kann.

VDE Anwendungsregeln: Sie sind das Ergebnis von Standardisierungsarbeiten durch DKE-Arbeitsgremien oder anderen Gremien des VDE oder auch durch Übernahme veröffentlichter Arbeitsergebnisse von Institutionen außerhalb des VDE, das Festlegungen mit Empfehlungen für spezielle Anwendungsgebiete zusammenfasst.

Beiblätter: Beiblätter zu VDE Bestimmungen oder VDE Leitlinien enthalten Informationen, jedoch keine zusätzlichen Festlegungen mit normativem Charakter.

VDE Vorschriftenwerk und Deutsches Normenwerk

Die DKE wurde 1970 mit Vertrag zwischen DIN Deutsches Institut für Normung e.V. und VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. gegründet und fasste die bis dahin getrennten Aktivitäten im DIN (Fachnormenausschuss Elektrotechnik), VDE (VDE Vorschriftenstelle für Sicherheitsnormung) und die beim VDE angesiedelten Deutschen Komitees für die internationale Mitarbeit in IEC, CENEL und CENELCOM (beide heute CENELEC) und CEE (europäische Sicherheitsnormung) zusammen. Sie ist also in Deutschland die nationale Organisation, die für die elektrotechnische Normungsarbeit sowie die Pflege des VDE Vorschriftenwerkes zuständig ist. Sie vertritt die deutschen Interessen in IEC, CENELEC und anderen einschlägigen Organisationen. Die DKE ist ein Geschäftsbereich des VDE und zugleich ein Normenausschuss des DIN und damit folglich ein gemeinsames Organ des VDE und des DIN.

Die Arbeitsergebnisse der DKE werden, wie nachstehend erläutert, grundsätzlich als DIN-Normen herausgegeben. Sofern der Sachinhalt der Normen der DKE sicherheitsrelevante Festlegungen enthält oder EMV-Aspekte behandelt, werden die Normen zusätzlich VDE-klassifiziert, d. h. mit einer VDE Klassifikation versehen.

VDE Bestimmungen und VDE Leitlinien werden als DIN-Normen in das Deutsche Normenwerk aufgenommen.

VDE Vornormen werden nicht als „Norm", sondern als „Vornorm" gekennzeichnet. Sie sind daher nicht Bestandteil der Deutschen Normenwerks. VDE Anwendungsregeln sind keine Normen und als solche nicht Bestandteil des Deutschen Normenwerks. Da Beiblätter keine normativen Festlegungen enthalten, werden sie ebenfalls nicht in das Deutsche Normenwerk übernommen.

Welche Bezeichnungen können verwandt werden?

Die Normen der DKE mit sicherheitsrelevanten bzw. EMV-spezifischen Festlegungen werden im DIN-Normenwerk als DIN-Normen mit VDE Klassifikation bezeichnet. Sie können jedoch vereinfacht auch kurz DIN VDE Normen genannt werden. Bezieht man sich auf das VDE Vorschriftenwerk, dann sind die Bezeichnungen VDE Bestimmungen bzw. VDE Leitlinien zutreffend. Die frühere Bezeichnung VDE Vorschrift wird nicht mehr verwendet, da das Erstellen von Vorschriften allein dem Gesetzgeber vorbehalten ist.

Aus Gründen der Tradition wird das Gesamtwerk der VDE-Publikationen dennoch weiterhin als VDE Vorschriftenwerk bezeichnet.

Den Ursprung erkennen

Eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung des Europäischen Binnenmarktes war das Beseitigen der nicht-tarifären Handelshemmnisse. In diesem Zusammenhang mussten die unterschiedlichen nationalen technischen Normen harmonisiert werden. Dies geschieht durch einheitliche Europäische Normen, die unverändert als nationale Normen Gültigkeit haben. Der Anteil der rein national durchgeführten Normungsarbeit bewegt sich heute deutlich unter 5 %. Europäische Normen als wesentliches Element zur Verwirklichung des Binnenmarktes beruhen zu über 80 % ebenfalls auf Arbeiten der IEC oder sind mit diesen identisch.

Anmerkung: Die korrekte Bezeichnung der EN ist „Europäische Norm“ und nicht „Euronorm“ oder „Europanorm". Euronorm betrifft lediglich die alten Stahl-/Eisennormen der früheren Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montan-Union).

Zur leichteren Anwendung des VDE Vorschriftenwerkes im supranationalen Geschäftsverkehr wird die Ursprungsbezeichnung in den Nummern der nationalen Publikationen mit angegeben, z. B:

  • Übernahme einer Europäischen Norm (EN): DIN EN xyz (VDE 0abc)
  • Übernahme einer Europäischen Technischen Spezifikation DINCLC/TS xyz (VDE V 0abc)
  • Übernahme einer ETS (erstellt von ETSI): DIN ETS xyz (VDE 0abc)
  • Übernahme einer Internationalen Norm (IEC), die nicht als EN europäisch harmonisiert ist: DIN IEC xyz (VDE 0abc)
  • Rein nationale Norm und Übernahme von Harmonisierungsdokumenten (CENELEC): DIN VDE 0xyz (VDE 0abc).

Siehe hierzu auch nachfolgend die „Nummerierungssystematik Europäischer Normen der Elektrotechnik“.

Für weitergehende Informationen sei an dieser Stelle auf VDE 0022 "Satzung für das Vorschriftenwerk des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.", Ausgabe August 2008 hingewiesen, die den gesamten Sachverhalt ausführlich darstellt.

Verwendete Abkürzungen:

CEE:   Commission on Rules for the Approval of Electrical Equipment jetzt:
IECEE:   IEC System for Conformity Testing to Standards of Electrical Equipment
CENEL:   European Committee for the Coordination of Electrotechnical Standards
CENELCOM:   European Committee for the Coordination of Electrotechnical Standards in the Common Market Countries
CENELEC:   European Committee for Electrotechnical Standardization
ETSI:   European Telecommunications Standards Institute
IEC:   International Electrotechnical Commission

Funktioniert die Nummerierung europäischer Normen der Elektrotechnik nach einem bestimmten System?

Entsprechend einer Vereinbarung der Normungsorganisationen CEN, CENELEC und ETSI sind europäische Normen durch Nummern gekennzeichnet.

Festlegungen für die elektrotechnischen Normenwerke

Nummernbereich = Ursprung des Dokuments:

  • EN 40 000 – gemeinsames Arbeitsergebnis von CEN und CENELEC
  • EN 50 000 – Arbeitsergebnis des CENELEC
  • EN 60 000 – von CENELEC übernommenes Arbeitsergebnis der IEC
  • EN 80 000 – von CEN/CENELEC übernommenes Arbeitsergebnis, das von ISO und IEC erarbeitet wurde 
  • EN 100 000 – von CENELEC erstelltes Arbeitsergebnis auf dem Arbeitsgebiet elektronische Bauelemente und Komponenten
  • EN 300 000 – Arbeitsergebnisse des ETSI

 
Der Zusatz A (für Amendment) und eine Zählnummer nach der Bezeichnung der geänderten Norm kennzeichnen einzeln veröffentlichte Änderungen zu bestehenden Normen.

Änderungen bei von der IEC erstellten Dokumenten werden in der Regel einstellig gezählt, also A1, A2 usw. Nach den Regularien von IEC erscheint nach der zweiten Änderung eine neue Ausgabe der Norm.

Zusätzliche Änderungen von CENELEC erhalten Änderungsnummern größer 10, also A11, A12 usw. 

Beispiel: EN 60730-1/A15 ist die von CENELEC erstellte Änderung 15 zur EN 60730-1

Entwürfe für europäische Normen erhalten das Kürzel „pr“ (projet, französisch für Entwurf) vor den Buchstaben EN; dieses Kürzel wird bei der Veröffentlichung eines Europäischen Norm-Entwurfes als Entwurf für eine DIN-Norm nicht übernommen.

Beispiel: CENELEC-Entwurf prEN 53111 wird als Entwurf E DIN EN 53111 veröffentlicht.

Bei Entwürfen zur Änderung einer Europäischen Norm wird das Kürzel "pr" vor die Änderungskennzeichnung gestellt. Von CENELEC erarbeitete Änderungsentwürfe werden häufig mit einem Zählbuchstaben nach dem Buchstaben "A" für Amendment versehen, der nach der Annahme und Ratifizierung der Änderung dann auf eine numerische Bezeichnung umgestellt wird, um so mehrere Entwurfsfragmente (prAA, prAB usw.) unter einer Amendment-Nummer zusammenzufassen.

Beispiel: Aus dem CENELEC-Entwurf prAE:2005 für eine Änderung der EN 60730-1 wurde EN 60730-1/A15:2007.

Wie schreibt man die VDE Nummer?

Wie spielen DIN VDE Normen und Fachliteratur zusammen?

Fachliteratur kann das Studium der Normen im Original nicht ersetzen, aber bei Praxisproblemen wertvolle Tipps zur Anwendung der Normen geben.

Normen

  • schreiben den anerkannten Stand der Technik fest,
  • definieren Anforderungen oder Prüfverfahren und
  • legen Kriterien für den Nachweis der Erfüllung dieser Anforderungen fest.

Fachliteratur

  • baut Normen auf,
  • beschreibt die Umsetzung der normativen Anforderungen für ein bestimmtes Praxisproblem,
  • bezieht sich immer auf einen ganz bestimmten Stand des Normenwerks und
  • gibt die Auslegung des Autors wieder, nicht eine unter Fachleuten abgestimmte Meinung.

Bei der Suche im Buchprogramm des VDE VERLAG erhalten Sie in der Detailansicht der Bände der VDE Schriftenreihe einen Hinweis auf die betreffenden DIN VDE Normen. In umgekehrter Richtung verweist der VDE VERLAG in der Detailansicht der Normenrecherche auf die gleiche Information.

Weitere Informationen zum Bezug der DIN VDE Normen erhalten Sie telefonisch beim VDE VERLAG unter 030/348001-220 oder Sie senden eine E-Mail.

Welchen Vorteil bringt die IEC 60617-2 bis -13 Schaltzeichen-Datenbank?

Zugriff auf die Datenbank via Internet weltweit 24/7

Die Datenbank der internationalen Schaltzeichen ist immer auf dem neuesten Stand: Sobald das zuständige Gremium ein einzelnes neues Symbol freigibt und als genormtes Symbol erklärt, wandert es in die Datenbank und steht Ihnen zur Verfügung.

Für einen Zeitraum von wahlweise 12 oder 24 Monate bei entsprechend gestaffelter Gebühr haben ein oder meherere Nutzer Zugriffsrechte auf alle Informationselemente.

Sie erstellen mit Hilfe international genormter Schaltzeichen (graphische Symbole für Schaltpläne) effektive, verständliche Dokumentationen für Produkte und Anlagen

Haben Sie Interesse? Ausführliche Informationen und die Zugangsberechtigung bekommen Sie beim VDE VERLAG.

Richtlinie 98/34/EG, Instrument der Transparenz im Dienst des Binnenmarktes – Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften – wie funktioniert das?

Mit der Richtlinie 89/189/EWG des Rates vom 28.03.1983 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften (Amtsblatt C 78 vom 12.03.1997, Seite 4) ist ein Instrument in Kraft gesetzt worden, das der Harmonisierung von Warenbewegungen im Binnenmarkt dienen soll. Dieses Informationsverfahren flankiert die eigentlichen technischen Normungs- und Harmonisierungsverfahren und soll nationale Alleingänge und Sonderregelungen im Bereich der Normen und technischen Vorschriften verhindern bzw. transparent machen um drohende Handelshemmnisse erkennbar zu machen.

Das Instrument des Informationsverfahrens verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten, alle geplanten Regelungen zu technischen Vorschriften und Normen der Kommission mitzuteilen (Notifizierung).

Die Kommission informiert dann ihrerseits die anderen EU-Mitgliedsstaaten und bittet um Stellungnahme. Im Rahmen von bestimmten Fristenregelungen müssen dann die EU-Mitgliedsstaaten auf die Notifizierung reagieren und ggf. konkrete Stellungnahmen bzw. Gegenargumente bei der Kommission einreichen, mit denen sie auf drohende Handelshemmnisse hinweisen. Der betroffene Mitgliedsstaat hat dann die Möglichkeit, die angegriffenen Regelungspassagen oder die gesamte Regelung zurückzuziehen oder nachzubessern oder aber nach Ablauf bestimmter Fristen die umstrittene Regelung in Kraft zu setzen.

An diesem Punkt enden dann die Regelungsmechanismen des Informationsverfahrens und es steht zu entscheiden, ob tatsächlich durch die in Kraft gesetzte technische Regelung oder Norm ein Handelshemmnis entstanden ist.

Sofern Handelshemmnisse erzeugt werden, hat die Kommission das Recht, im Rahmen des Verfahrens gemäß Art. 169 a. F. EGV ein Verfahren wegen Vertragsverletzung vor dem EuGH anhängig zu machen. Ebenfalls können betroffene Mitgliedsstaaten gemäß Art. 170 a. F. EGV gegen das Handelshemmnis vorgehen und vor dem EuGH Klage hiergegen erheben.

Wird eine technische Regelung in Kraft gesetzt, ohne dass eine Notifizierung durchgeführt wurde, darf diese Regelung von den nationalen Gerichten in der EU nicht berücksichtigt werden.

Da die vorgenannte Richtlinie 89/189/EWG im Laufe der Zeit mehrmals verändert und insbesondere ergänzt worden ist, ist im Amtsblatt der EG L 204/37 vom 21.07.1998 eine konsolidierte, d. h. eine neue Gesamtfassung als Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 22.06.1998 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften veröffentlicht worden.

Lässt der Grundsatzbeschluss zur Festlegung von Übergangsfristen in Europäischen Normen Ausnahmen zu?

Die Europäische Kommission legt Wert darauf, dass die festgelegten Übergangsfristen in harmonisierten Europäischen Normen grundsätzlich 3 Jahre nicht überschreiten. Die 97. BT-Sitzung  (BT= Bureau Technique des CENELEC) fasste daher folgenden Beschluss:

Grundsätzlich beträgt die Übergangsfrist für alle europäischen Normen dow = 36 Monate nach Ratifizierung mit folgenden Ausnahmen

  • Wenn eine Abweichung vom Grundsatz, dass die Übergangsfrist 36 Monate nach Ratifizierung beträgt, notwendig ist, formuliert das Technische Gremium (z. B. TC, SR, BTTF) die notwendige Begründung für eine kürzere oder längere Übergangsfrist. Diese Übergangsfrist muss auf dem Abstimmformular für die Schluss-Abstimmung des europäischen Norm-Entwurfs angegeben werden.
  • Im Falle des parallelen Abstimmungsverfahrens wird zunächst immer „dow" mit „dor + 36 Monaten" auf dem Abstimmformular für den europäischen Norm-Entwurf vorgeschlagen. Jedoch wird BT das endgültige „dow" unter Berücksichtigung der eingegangenen Kommentare und des Ratschlages des zuständigen Berichtersekretariates bei der Ratifizierung der Europäischen Norm festlegen.

Das Zentralsekretariat wurde beauftragt, die Einzelheiten dieses Verfahrens in einem „Standing Document" niederzulegen.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die durch "dow" festgelegten Übergangsfristen auch für rein nationale Normen, die durch Europäische Normen ersetzt werden, gelten. Ob eine rein nationale Norm eine Vermutungswirkung hinsichtlich der Erfüllung der wesentlichen Anforderungen von EG-Richtlinien nach Artikel 100 bzw. 100a EG-Vertrag bis zum Zeitpunkt ihrer Zurückziehung hat, ist für jede EG-Richtlinie gesondert festzustellen. Der „Ersatz" der rein nationalen Norm durch eine Europäische harmonisierte Norm ist kein Indiz dafür, dass die nationale Norm während der Übergangszeit eine Vermutungswirkung hat.

Übergangsfristen über 3 Jahre sind in begründeten Einzelfällen weiterhin durchaus möglich

Die Europäische Kommission gibt bei Listung der harmonisierten Normen im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften das Ende der Vermutungswirkung der Vorgängernorm durch „doc" (date of cessation of presumption of conformity) angeben. Dabei orientiert sich die Europäische Kommission an „dow" und legt grundsätzlich „doc = dow" fest. Die Europäische Kommission behält sich ausdrücklich vor, auch von „dow" abzuweichen, wenn z. B. die Übergangsfrist (dow) aus ihrer Sicht zu lange ist. Daher ist es wichtig, dass die Technischen Komitees und die Nationalen Komitees Anträge auf eine Festlegung des dow länger als 3 Jahre fundiert begründen.

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Grundlagen

Der aktualisierte Beuth Praxis-Band Normung und Standardisierung ist ein bewährtes Nachschlagewerk zu Normung und Standardisierung. Es bietet Ihnen Informationen zur nationalen, internationalen und auch innerbetrieblichen Normung und zeigt auf, wie sich sowohl Normung und Standardisierung als auch Innovation gegenseitig ergänzen und Sie und Ihr Unternehmen zum Erfolg führen. Als Unternehmer, aber vor allem auch als Mitarbeiter erhalten Sie zum einen wichtiges Normungswissen für Produktentwicklung und -vermarktung und zum anderen weiterführende Informationen zur Normung und Standardisierung und relevanten Normungsorganisationen.

Das Buch ist bereits in einer zweiten, aktualisierten Auflage erhältlich und hält sie hiermit auf dem aktuellsten Stand der Normung und ihrer Grundlagen.

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Über die Grundlagen der Normung hinaus

Weiterführende Informationen

DIN-Normen

DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Logo

Was ist DIN?

DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Logo

DIN (Deutsches Institut für Normung) ist ein im Jahre 1917 gegründeter, privatwirtschaftlich eingetragener Verein, der in Deutschand sowie weltweit für die allgemeine Normung und Standardisierung zuständig ist. DIN behandelt somit sämtliche Themenbereiche, die für Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft eine Rolle spielen. Mehr als 30.000 Experten erarbeiten bei DIN sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene Normen und Standards, mit dem Ziel, Sicherheit, Verständnis und Fortschritt zu gewährleisten und zu fördern.

Was sind DIN-Normen?

DIN-Normen werden durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) erarbeitet und/oder veröffentlicht sowie mit dem entsprechenden Kürzel gekennzeichnet. DIN-Normen können national, europäisch und international angewendet werden sowie einen europäischen oder internationalen Ursprung haben.

Warum DIN-Normen?

Internationalität ist in der Normung von höchster Relevanz, da die Vorteile der Normung nur auf diese Weise ihre volle Wirkung entfalten können. DIN-Normen (z. B. die Norm DIN EN ISO 216 für das Format DIN A-4) sind international verbreitet und daher von großer Bedeutung.

Die Zuständigkeit von Normungsorganisationen für die Erarbeitung von Normen ist branchenabhängig. Das DIN (Deutsches Institut für Normung) bringt mit DIN-Normen in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen die deutschen Interessen in der europäischen Normung bei CEN (Europäisches Komitee für Normung) und in der internationalen Normung bei ISO (Internationale Organisation für Normung) ein.
Auch DKE vertritt Deutschland in der internationalen Normung. Gemeinsam mit IEC (Internationale Elektrotechnische Kommission) und CENELEC (Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung) ist die DKE für die Erarbeitung von Normen im Bereich der Elektrotechnik zuständig.

Wo gibt es DIN-Normen?

IEC Normen

IEC-Passpartout

Was ist die IEC?

IEC-Passpartout

Die International Electrotechnical Commission (IEC), zu Deutsch: Elektrotechnische Kommission für Normung, ist eine im Jahre 1906 gegründete Non-Profit-Organisation, die auf internationaler Ebene elektrotechnische Standards erarbeitet.

Die DKE repräsentiert den deutschen elektrotechnischen Markt in der Internationalen Elektrotechnischen Kommission für Normung (IEC) durch das sogenannte Delegationsprinzip. Hierbei werden technische Experten der DKE entsandt, um in enger Zusammenarbeit mit den Normungsorganisationen IEC, CENELEC und ETSI die international ausgerichtete Normungsarbeit bestmöglich zu fördern. Insgesamt begleiten über 10.000 Expert*innen im Namen der DKE die Normungsarbeit dieser Organisationen, wobei von der DKE außerdem eine führende Anzahl von Vorsitzenden und Sekretären in IEC und CENELEC gestellt wird.

Allgemein genießt die DKE als deutsches Komitee in der IEC ein hohes Ansehen, was in der jährlichen Verleihung der IEC Awards an deutsche Experten zum Ausdruck kommt.


Mehr zur hohen Bedeutung der Zusammenarbeit auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene erfahren Sie unter

Bedeutung der Normung

Was ist eine IEC-Norm?

Die Kennzeichnung einer Norm durch IEC zeigt, dass die entsprechende Norm durch die IEC erarbeitet wurde.  Nach der Änderung bei der Nummerierung von Normen müssen seit September 2018 alle IEC-Normen mit dem entsprechenden Kürzel versehen werden. Für eine europäisch überführte IEC-Norm gilt die Bezeichnung EN IEC 6xxxx und eine in Deutschland eingeführte, internationale IEC-Norm muss mit DIN EN IEC 6xxxx gekennzeichnet werden.

Als Beispiel für IEC Normen sind beispielsweise die IEC 62443 oder die IEC 62304 zu nennen.
Die Internationale Normenreihe IEC 62443 behandelt das Thema Cybersecurity von „Industrial Automation and Control Systems (IACS)" und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller. Die Norm befasst sich mit allen Komponenten, die für den sicheren Betrieb einer automatisierten Produktionsanlage erforderlich sind. Dazu gehören sowohl Hardware- und Softwarekomponenten also auch die organisatorischen Prozesse für die Errichtung und den Betrieb.
Die Normenreihe IEC 62305 beschäftigt sich mit dem Thema Blitzschutz.
Die Natur und ihre Wettererscheinungen sind nicht steuerbar, um beispielsweise Blitzentladungen zu verhindern. Blitzeinschläge in oder in der Nähe von baulichen Anlagen (oder in Versorgungsleitungen, die in bauliche Anlagen eingeführt sind), sind gefährlich für Menschen, für die baulichen Anlagen selbst, für ihre Einrichtungen und Installationen sowie für die Versorgungsleitungen. Blitzschutzmaßnahmen sind daher notwendig, wodurch die IEC 62305 ins Leben gerufen wurde.

Warum IEC-Normen?

IEC-Normen dienen der Verbreitung technischer Beschreibungen, die bezüglich der Eigenschaften, die Produkte, Services, Systeme und andere Objekte erfüllen müssen, vereinbart wurden.

Das Festlegen und die Verbreitung solcher Beschreibungen ist notwendig, damit Hersteller elektrotechnischer Produkte und Services diese sicher und zweckdienlich herstellen können.

Technische Beschreibungen werden von Experten vereinbart und in internationalen Normen und Standards widergespiegelt. Sie unterliegen einer hohen Verbreitung und werden sowohl von Handelsorganisationen, Herstellern, Verbrauchern, Regierungen und anderen Institutionen angewendet.

Wo gibt es IEC-Normen?

Eine Liste der IEC-Normen ist beim VDE VERLAG zu finden.

ISO Normen

ISO-Passpartout

Was ist ISO?

ISO-Passpartout

ISO ist die Internationale Organisation für Normung und 1906 als eine internationale, unabhängige, nicht-staatliche Organisation gegründet worden. Insgesamt gehören ihr 163 nationale Normungsorganisationen an.
Sie erarbeitet Normen für sämtliche Bereiche, mit Ausnahme der Elektrotechnik und der Telekommunikation.

Was sind ISO-Normen?

ISO-Normen werden von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) auf internationaler Ebene erarbeitet und mit dem entsprechenden Kürzel gekennzeichnet.

ISO-Normen sind Dokumente, die Anforderungen, Regeln oder andere Hinweise für Bereiche außerhalb der Elektrotechnik und der Telekommunikation enthalten. Diese können genutzt werden, um Güter, Dienstleistungen, Systeme und andere Objekte zweckdienlich zu gestalten und herzustellen.

Warum ISO-Normen?

Im Hinblick auf die Notwendigkeit der Internationalität, sind ISO-Normen von hoher Relevanz für den weltweiten Handel. Sie helfen Unternehmen dabei, Märkte zu durchdringen und für sich zu erschließen, Prozesse zu optimieren und Kosten zu minimieren.

Wo gibt es ISO-Normen?