Als Lösung, und gleichzeitige Herausforderung, wird unter anderem die Digitalisierung von Städten und Gemeinden gesehen. Eine „Smart City“ kann perspektivisch einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität zu erhöhen. Wichtig hierfür ist aber zum einen die Akzeptanz seitens der Bevölkerung, zum anderen die Vernetzung einzelner Komponenten innerhalb der Städte aber auch die verschiedenen Konzepte zum Klimaschutz, beispielsweise innerhalb der Verwaltung, zusammenzubringen.
Zu diesen „Komponenten“ gehört beispielsweise der Verkehr. Ziel muss es sein, den Verkehr nicht nur weiter auszubauen und ländliche Gegenden besser anzubinden, sondern auch, intermodal zu denken, zu planen und umzusetzen. Interoperabilität ist auch hier eine Grundvoraussetzung, für die es aber standardisierte Daten braucht, um das Konzept der intermodalen Mobilität erfolgreich auf den Weg zu bringen.
Das SDG 11 adressiert diese Herausforderungen im Sinne eines Zugangs zu sicheren, barrierefreien, nachhaltigen und bezahlbaren Verkehrssystemen. Darüber hinaus gewinnt die Resilienz von Städten im Fall von Krisen und Katastrophen zunehmend an Bedeutung. Die Fähigkeit der Städte muss verbessert werden, ihre Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen des Klimawandels und der vom Menschen verursachten oder natürlichen Gefahren zu schützen.
Wie kann die Normung zur Umsetzung des SDG 11 beitragen?
Die internationale Normung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Aspekten von intelligenten, nachhaltigen, aber auch resilienten Städten bereits seit vielen Jahren. Im Fokus dabei steht die Arbeit vom IEC System Committee Smart Cities, das auf nationaler Ebene als Systemkomitee DKE/K 201 gespiegelt wird.
Das internationale Systemkomitee betrachtet das System „Smart Cities“ als Ganzes und identifiziert darin einzelne Aspekte, die dann wiederum von den dafür zuständigen Komitees bearbeitet werden. Es geht hierbei immer um die Fragen, wo Wechselwirkungen entstehen und wo die Zusammenarbeit einzelner Themen sinnvoll sein kann.
Abseits rein digitaler Aspekte im Sinne einer intelligenten Stadt werden die Mobilitätslösungen von morgen – einzeln und im gesamten Verkehrssystem betrachtet – zunehmend komplexer. Dadurch spielen unterschiedliche Bereiche der Normung noch enger zusammen. Darüber hinaus legt die internationale Normung einen Schwerpunkt auf die Bedeutung von Nachhaltigkeit, wenn es um die Beschreibung von Anforderungen geht. So wird beispielsweise an Batterien nicht mehr „nur“ die Anforderung der Sicherheit gestellt. Batterien müssen langlebig und sicher sein und am Ende ihrer Lebensdauer sollten sie umgenutzt, wiederaufbereitet oder recycelt werden, sodass wertvolle Materialien in den Produktions- und Wirtschaftskreislauf zurückfließen.
Die verschiedenen Aktivitäten tragen dazu bei, Normen und Standards zu erarbeiten und zu etablieren, denn diese stehen für Sicherheit und Interoperabilität – und sind damit wesentliche Voraussetzung für eine digitale, nachhaltige und resiliente Stadtentwicklung.
Wie geht die DKE auf nationaler Ebene diese Herausforderungen an?
Auf nationaler Ebene unterstützt das Spiegelgremium DKE/K 201 die Arbeiten des internationalen Komitees zu Smart Cities, indem Systemanalysen durchgeführt und Bedarfe identifiziert werden. So wird derzeit das Thema „Intelligente Straßenlaternen“ vorbereitet, um es im besten Fall in die internationale Normung einzubringen. Intelligente Straßenlaternen bieten in der Summe ein großes Potenzial, unter anderem Energie einzusparen, aber auch die Digitalisierung und somit die Vernetzung einzelner Komponenten voranzubringen.
Im Bereich der Mobilität läuft das Projekt safe.trAIn – ein Ansatz für den fahrerlosen Schienenverkehr. Wie zuvor dargestellt, wachsen unterschiedliche Mobilitätsbereiche zusammen – in diesem Fall das Bahnwesen mit Künstlicher Intelligenz und der dafür erforderlichen funktionalen Sicherheit.