Während in Deutschland und Europa die Technik des bidirektionalen Ladens noch in den Kinderschuhen steckt, sammeln Japan und Korea bereits seit einigen Jahren praktische Erfahrung damit. Hier kommt primär das V2H-Szenario zur Anwendung, also die Auto-Batterie als Haus-Stromspeicher. Der Hintergrund dazu sind die relativ vielen Erdbeben, die in Japan immer wieder ganze Regionen von der Stromversorgung abschneiden. Im Katastrophenfall kann das Auto den Haushalt weiter versorgen.
Wann kommt das bidirektionale Laden nach Deutschland?
In vielen asiatischen Ländern ist der Standard für E-Fahrzeuge ein Ladekabel mit CHAdeMO-Stecker, der das bidirektionale Laden von Anfang an unterstützte. Die in Deutschland, Europa und Nordamerika üblichen CCS-Stecker müssen das noch lernen. Aber bereits für 2022 sind die ersten E-Auto-Modelle angekündigt, die auch mit der CCS-Steckertechnik bidirektional laden können. Dazu müssen aber auch Ladestationen, Wallboxen und Stromnetze neu konfiguriert werden, um die Kommunikation zwischen den beteiligten Komponenten zu gewährleisten.
Die aktuelle Herausforderung besteht darin, gemeinsame Schnittstellen zu definieren und die dazu notwendige Hard- und Software zu entwickeln. Wann genau das bidirektionale Laden in Deutschland nutzbar sein wird, steht allerdings noch nicht fest.
Welche Autos können bidirektional laden?
Automobilhersteller aus Fernost sind, wie bereits erwähnt, Vorreiter in Sachen bidirektionales Laden. Zur Nutzung der neuen Technologie ist jedoch nicht nur ein rückspeisefähiges Auto erforderlich. Eine entsprechend ausgerüstete Wallbox bzw. Ladesäule sowie eine einheitliche Software macht das bidirektionale Laden erst möglich.