CO2 Ökobilanz
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24.02.2025 Kurzinformation

CO2-Fußabdruck von Steckverbindern

Der DKE Arbeitskreis 651.0.9 "CO2-Fußabdruck von Steckverbindern" wurde beauftragt, die Berichtspflicht der Hersteller von Steckverbindern in Bezug auf den CO2-Fußabdruck zu betrachten.

Die Kreislaufwirtschaft, die Vermeidung von Treibhausgasen und die Erhöhung der Recyclingmöglichkeiten ist ein Ziel, das die Industrie schon heute fordert. Es geht darum, natürliche Ressourcen zu schonen und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Herstellung und dem Betrieb von Produkten sowie dem Recycling von Abfällen sicherzustellen.

Kontakt
Thomas Sentko
Zuständiges Gremium
Lankabel
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CO2-Emissionen vergleichbar machen

Aus Sicht des Komitees 651 kann die Normung hier eine Anleitung geben, um herstellerneutral eine Vergleichbarkeit in der Berechnung und Bewertung der CO2-Emissionen von Steckverbindern zu gewährleisten. Dabei werden nur die Steckverbinder und Verbindungsleitungen des Aufgabenbereichs des K 651 betrachtet.

Der Arbeitskreis AK 651.0.9 wurde beauftragt, die Berichtspflicht der Steckverbinderhersteller in Bezug auf den CO2-Fußabdruck zu betrachten.

Im Rahmen der Arbeit des Arbeitskreises wurden Normen und Standards gesichtet, um herauszufinden, ob die bestehenden Normen ausreichend detailliert sind, damit die Hersteller ihrer Berichtspflicht nachkommen können.


Nachhaltigkeitskonzept, dargestellt mit Sprechblasenstickern
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Circular Economy – Normung als Rückgrat einer nachhaltigen gesamtwirtschaftlichen Produktion

Die Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) ist das Gegenmodell zur Linearwirtschaft, die seit Beginn der Industrialisierung die weltweiten Wirtschaftsmodelle dominiert hat. Ziel dieser Circular Economy ist eine Erhöhung der Ressourceneffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette, insbesondere mit Blick auf die endlichen Ressourcen des Planeten.

Normen und Standards helfen dabei, dieses Ziel schon bei der Produktion zu berücksichtigen.

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Relevante Normen

Die aus Sicht des K 651 relevanten Normen zur Betrachtung des CO2-Fußabdrucks sind die in der Entstehung befindlichen IEC-Normen:

  • IEC 63372 „Quantification and communication of Carbon FootPRINT and GHG emission reductions/avoided emissions from electric and electronic products and systems – Principles, methodologies, requirements and guidance”
  • IEC 63366 “Product category rules for life cycle assessment of electrical and electronic products and systems”

Steckverbinder und Verbindungsleitungen sind passive Produkte, die im Betrieb einen von der Anwendung abhängigen Beitrag zum CO2-Fußabdruck des Gesamtsystems leisten. Aufgrund dieser Abhängigkeit können Steckverbinderhersteller nur die bei der Produktherstellung anfallenden CO2-Emissionen ermitteln und zukünftig dokumentieren.

Produkt-Lebenszyklus

Die Produktherstellungsphase im Lebenszyklus wird in den zitierten Normen als „Manufacturing Stage“, in anderen Publikationen als „Cradle-to-gate“-Phase bezeichnet.

Nur der Anwender/Betreiber von Systemen, in denen diese Steckverbinder eingesetzt werden, kann applikationsabhängig Aussagen zu den im Betrieb anfallenden CO2-Emissionen treffen. Dabei muss der gesamte Lebenszyklus des aufzubauenden Systems betrachtet werden.

Diese Phasen des Lebenszyklus werden in den Normen als „Normal Use“ beschrieben. Dabei sind die folgenden Einflussfaktoren zu betrachten:

  • Dauer und Höhe der Strombelastung
  • Nutzungsgrad / use rate
  • Lebensdauer in der Applikation

Die gesamte Lebensdauer von Produkten wird in den Normen als „Life cycle“ beschrieben, in anderen Publikationen wird sie als „Cradle-to-grave“-Phase bezeichnet.


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Für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks für die „Cradle-to-grave“-Phase durch den Anwender/Betreiber sollten Steckverbinderhersteller die folgenden Angaben zur Verfügung stellen:

  • CO2-Beitrag des Steckverbinders aus der „Cradle-to-gate“-Phase
  • Gewicht des Steckverbinders
  • Anschlussart (nach IEC 60352 und IEC 60999)
  • CO2-Beitrag des notwendigen Verbrauchs- und/oder Installationsmaterials
  • Durchgangswiderstand Steckverbinder
  • Leiterwiderstand Anschlussleitung
  • Zulässige Strombelastung als Systemgrenze zur Orientierung

Diese Ergebnisse des Arbeitskreises werden nun in IEC SC48B eingebracht und damit internationalisiert.

Mit der Veröffentlichung der zitierten Normen ist 2025 zu rechnen, die DKE wird diese als deutschsprachige DIN EN IEC-Normen publizieren. Zuständig ist das K191 „Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Produkten in der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik“ in der DKE.

Redaktioneller Hinweis:

Die im Text aufgeführten Normen und Standards können Sie beim VDE VERLAG erwerben.

Zum VDE VERLAG

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