Die Folgen des Elektroschrotts gehen zu Lasten der Umwelt. Bei unsachgemäßer Entsorgung werden vom Elektroschrott giftige Substanzen freigesetzt, die in die Luft, ins Wasser und in den Boden gelangen können. Aus diesem Grund verpflichten viele Länder die Hersteller, dafür zu sorgen, dass die Produkte am Ende ihrer Nutzungsdauer sachgemäß recycelt und entsorgt werden. Mit dieser erweiterten Herstellerverantwortung übernehmen Hersteller die Verantwortung für das Produkt über dessen gesamte Lebensdauer, d. h. einschließlich Produktrücknahme, Recycling und endgültiger Entsorgung.
Eine erweiterte Herstellerverantwortung wurde allerdings noch nicht in allen Ländern verpflichtend eingeführt. Laut Christian Dworak, dem Vorsitzenden der IEC-Arbeitsgruppe zu Elektroschrott (IEC/TC 111/WG 18), schätzen aktuelle Studien, dass ungefähr ein Drittel des Elektroschrotts ordnungsgemäß über offizielle Kanäle verfolgt und entsorgt wird. Dworak: „Die anderen zwei Drittel verschwinden einfach. Es wird zwar angenommen, dass ein Teil davon wiederverwendet oder recycelt wird, aber es ist unklar, wie groß dieser Anteil ist.“
In vielen Ländern laufen Kampagnen zur Bekämpfung des Problems mit dem Elektroschrott. Beispielsweise wurde im Jahr 2001 in Japan das „Home Appliance Recycling Law“ erlassen, das Herstellern die Verantwortung auferlegt, die Produkte am Ende des Produktlebenszyklus zu entsorgen. Gleichermaßen trat 2005 in der EU die Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte in Kraft, mit der die effiziente Ressourcennutzung und -verwertung sichergestellt werden sollte.
Während in Südkorea, China und Nordamerika vergleichbare Maßnahmen ergriffen wurden, wächst das Elektroschrottproblem in einigen afrikanischen Ländern, in denen keine gesetzlichen Verpflichtungen existieren. Dworak hierzu: „Viele Containerschiffe machen sich auf den Weg nach Afrika, wo es viele Beispiele für Produkte gibt, die dort eine zweite Verwendung finden. Doch nach der zweiten oder dritten Verwendung stellt sich die Frage, was mit dem Elektroschrott passieren soll, wenn er nur in geringem Umfang recycelt wird.“
„Elektroschrott macht keinen Halt vor Ländergrenzen oder regionalen Grenzen“, so Dworak weiter. „Für den Umgang mit Elektroschrott und der Aufarbeitung zur Wiederverwendung“, so meint er, „bedarf es einer gemeinsamen globalen Herangehensweise.“