Ziel ist es, einen Ansatz und zugehörige Dienste vorzuschlagen, die es ermöglichen, Abgleichsysteme zwischen verschiedenen Informationsmodellen bereitzustellen. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der internationalen Standardisierung bei IEC bestehende Modelle sektorübergreifend abgeglichen und transversale Vektoren eines gemeinsamen Informationsmodells (z. B. das Common Information Model, CIM) in Kombination mit der Verwendung von Ontologie-Aufbauansätzen gefunden. Die Berücksichtigung der anderen Gaia-X-Kontrolleinheiten und die Konzentration auf die Umsetzung dieser für den Sektor der erneuerbaren Energien in einer Common Taxonomy Definition (CTD) würde es ermöglichen, die Standards rund um die Beschreibung von Anwendungsfällen, Rollenmodellen, kanonischen Datenmodellen oder sogar Architekturen für die Energiewertschöpfungskette wie das Smart Grid Architecture Model (SGAM) zu verknüpfen und zu validieren.
In der Energiewertschöpfungskette, die eine Vielzahl von Akteuren und Prozessen umfasst und daher sehr komplex ist, gibt es bereits Referenz- und Standardisierungsrahmen. Sie schlagen insbesondere gemeinsame Darstellungen vor, um das Verständnis, den Austausch und den Betrieb der damit verbundenen Systeme und Teilsysteme zu erleichtern. Das Matrixmodell, das die wichtigsten vertikalen Energiebereiche (Erzeugung, Übertragung, Verteilung, DER, Kunde) und Sektoren (Prozess, Feld, Station, Betrieb, Unternehmen, Markt) miteinander verbindet, verfügt über ein IEC-Kernmodell für den Energie- und Elektrizitätsbereich, das die Verwaltung der damit verbundenen Informationsmodelle ermöglicht. Dazu zählen z.B. das CIM-Datenmodell, Companion Specification for Energy Metering (COSEM)-Datenmodell [12], IEC 61850-Datenmodell [13], Common Grid Model Exchange Standard (CGMES) [14] oder auch sektorübergreifende Modelle wie die Smart Appliances REFerence (SAREF) [15], die Next Generation Service Interfaces (NGSI-LD) [16] und FIWARE [17].
Obgleich sie auf Modellierungsstandards wie UML basieren, sind die semantischen Verbindungen zwischen den verschiedenen Verwendungen dieser unterschiedlichen Standards, Informationsmodelle und Ontologien keine Realität. Dadurch wird ein höheres Maß an transversaler Interoperabilität stark eingeschränkt. Auch wenn die Aufgabe äußerst ehrgeizig erscheint, nämlich bewährte IEC-Standards und kanonische Datenmodelle (wie z. B. CIM) mit Ontologien (wie z. B. SAREF, OneM2M) oder Linked-Data-Formaten abzugleichen und sie z. B. mit NGSI-LD zu verbinden, eröffnet die durch Gaia-X gebotene Möglichkeit, Akteure, Kontrolleinheiten und Datensätze aufeinander abzustimmen, um fortgeschrittene Interoperabilitätsmodelle zu definieren, vielversprechende Perspektiven.