e-Tech: Arbeiten Sie mit anderen Technischen Komitees von IEC zusammen, um dieses Problem zu lösen?
Bertelsen: Wir haben Kontakte zu anderen TCs, die sich mit erneuerbaren Energien befassen sowie zu IEC/TC 57 (DKE/K 952), das Kommunikationsnormen zur Integration erneuerbarer Energien in das Netz erarbeitet und auch zu IEC/TC 8 (DKE/K 261), das Publikationen auf ähnlichem Gebiet erstellt. Es ist eine komplizierte Koordinationsarbeit.
Wir arbeiten im IEC/ACTAD, dem Beratenden Komitee für Übertragung und Verteilung mit. Das ist ein Weg, mehr Koordination zu erreichen. Das IEC Systems Committee on Smart Energy (DKE/K 901) hilft auch dabei. Eine der Schwierigkeiten ist, dass alle IEC-Normenarbeit freiwillig ist und die Experten üblicherweise nur für das genügend Zeit haben, was für den Markt benötigt wird. Die Koordinationsarbeit belastet zusätzlich, so dass es schwierig ist, Zeit dafür zu finden.
e-Tech: Wie arbeiten Sie mit IECRE, dem IEC-Zertifizierungssystem nach Normen zu Ausrüstungen für den Einsatz in Anwendungen für erneuerbare Energien?
Bertelsen: Unsere Branche war die erste, die vor fünf Jahren ein IECRE-Zertifikat erhalten hat. Viele Expert*innen arbeiten in beiden Bereichen und haben dadurch ein sehr gutes Verständnis für die Anforderungen. Seit den Anfängen haben wir einen weiten Weg zurückgelegt und können heute sagen, dass alles gut aufgestellt ist, funktioniert und wir eng zusammenarbeiten.
e-Tech: Dänemark erzeugt nahezu 60 Prozent seines Strombedarf aus Windkraftanlagen. Was sind die Lehren daraus?
Bertelsen: Die Regierung plant mehrere neue Offshore-Anlagen und es gibt Pläne für künstliche Inseln zur Erzeugung erneuerbarer Energien – eine in der Ostsee, die andere in der Nordsee. Das sind überaus interessante Projekte und wir erwarten, viel daraus zu lernen. Unter anderem untersuchen wir, wie Windenergieanlagen Wasserstoff und andere Energieformen erzeugen können. Wir lernen täglich dazu und finden mit der Zeit eine Menge heraus.