e-tech: Wie entwickelt sich IECRE?
Ormel: Der Klimawandel wird in Zukunft noch deutlicher sichtbar. Die Annahme, dass anlagenspezifische Bedingungen dem folgen werden, was basierend auf Erfahrungswerten vorhergesagt werden kann, wird unter Druck geraten, besonders wenn die intelligent vorgesehene Lebensdauer eventuell über 20 Jahre hinausgeht.
Einige Veränderungen werden allmählich eintreten, z. B. Veränderungen der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit und der Wellenhöhe, die über die in der Konstruktion berücksichtigten Werte hinausgehen. Genauso können sich extreme Ereignisse, wie der alle zehn Jahre auftretende 50-Jahres-Sturm, auf die Ermüdungslebensdauer und extreme Belastungen auswirken.
IECRE plant, einen größeren Teil des Gerätelebenszyklus abzudecken, einschließlich Genauigkeit, Standortwahl (Bewertung der Eignung eines Standorts), Zertifizierung der Netzkompatibilität, Zertifizierung der Cybersicherheit, Management über die gesamte Lebensdauer (en: through life management, TLM) und Recycling. Wir überlegen ferner, Leistungszertifikate einzuführen, die beschreiben, wie gut die Turbine bzw. Anlage im Hinblick auf Leistung, Output, Lärm und andere Aspekte arbeitet.
Im Bereich der Modellvalidierung arbeiten wir an Modellen zum Leistungsverhalten und an Lastmodellen, die um Netz- und Referenzmodelle erweitert werden. Anschließend planen wir, uns mit Rotorblätter-, Getriebemodellen und anderen relevanten Modellen, die im Windkraftsektor Anwendung finden, zu beschäftigen.