Windräder in einer Reihe
Yauhen Suslo / Fotolia
27.07.2023 Fachinformation

Unternehmen vertraut auf externe Zertifizierung

Simon Pansart von RWE spricht mit IEC e-tech darüber, inwiefern das Zertifizierungssystem IECRE in einer Zeit, in der Wirbelstürme auf der ganzen Welt Windenergieanlagen unter Druck setzen, von großem Nutzen für sein Unternehmen ist. Die Prüfung und Zertifizierung von Anlagen nach IEC 61400, die vom Technischen Komitee IEC/TC 88 erarbeitet wurde, ist wichtiger denn je.

Kontakt
Raymond Puppan
Zuständiges Gremium

Interview mit Simon Pansart

e-Tech: Was ist Ihre Aufgabe bei RWE?

Pansart: Ich bin Ingenieur für Windturbinen bei RWE, einem der Weltmarktführer im Bereich erneuerbare Energien und die Nummer zwei im Bereich Offshore-Windenergieanlagen. Die RWE-Division Turbine Systems Engineering trägt zu der Entwicklung und dem Bau unserer zukünftigen Windparks bei. Neben vielen anderen Aspekten gehört dazu alles, was mit Zertifizierung zu tun hat. Daneben bin ich häufig bei der Lösung technischer Probleme während des Betriebs von Windturbinen involviert. Daher bin ich mir der Aspekte der technischen Zuverlässigkeit bewusst, die ein wirkungsvolles Zertifizierungssystem adressieren sollte.

e-Tech: Was hält RWE von der IECRE-Konformitätsbewertung? Inwiefern ist sie für das Unternehmen von Nutzen?

Pansart: Das IECRE-Zertifizierungssystem stellt in dieser Hinsicht, zusammen mit den technischen IEC-Normen, einen der Grundpfeiler dar. Wir verlassen uns stark auf die Bewertungsqualität von Zertifizierungsstellen und Testlabors, da wir als Betreiber in den meisten Fällen keinen Zugang zu relevanten technischen Details haben, die für eine aussagekräftige Bewertung der Konstruktion, Herstellung und des Prüfens einer Windkraftanlage erforderlich sind. Besonders hinsichtlich der Typzertifizierung stellt das einen echten Mehrwert für unser Unternehmen dar.


Eine Windkraftanlage im Wasser
Photocreo Bednarek / stock.adobe.com

Die Zukunft von Windenergie und Normung

Windkraft spielt derzeit die wichtigste Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien. In Deutschland hat Windenergie laut dem BMWi einen Anteil von etwa 24 Prozent an der Bruttostromerzeugung. IEC e-Tech hat mit Christine Weibøl Bertelsen über die Arbeit von IEC/TC 88 Windenergieanlagen gesprochen.

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e-Tech: Welche RWE-Anlagen werden im Rahmen des IECRE-Systems geprüft?

Pansart: Für viele unserer Offshore-Windparks beantragt RWE direkt eine Projektzertifizierung nach IECRE OD-502. Und für unsere sämtlichen Windparks, Onshore und Offshore, verlangen wir von unseren Zulieferern, Turbinen bereitzustellen, die gemäß IECRE OD-501 typzertifiziert sind.

e-Tech: Welche Prüflabore/-einrichtungen werden genutzt?

Pansart: RWE hat mehrere anerkannte IECRE-Zertifizierungsstellen unter Vertrag genommen.

e-Tech: Welche Verbesserungen würde RWE hinsichtlich des Zertifizierungssystems vorschlagen?

Pansart: Wir begrüßen alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Qualität, Präzision, Konsistenz und Transparenz der Bewertungsarbeit von Prüflaboren und Zertifizierungsstellen zu verbessern. So würden zum Beispiel konkretere Leitfäden bzw. Regeln, wie Zertifizierungsstellen über ihre Ergebnisse Bericht erstatten und wie diese den Endnutzern zur Verfügung gestellt werden könnten sowohl die Transparenz als auch den Wert der Zertifizierung, erhöhen.

e-Tech: Wie kam RWE dazu, sich am IECRE-System zu beteiligen?

Pansart: RWE nutzt seit vielen Jahren von der IEC zertifizierte Produkte und nimmt seit der Einführung von IECRE am Programm teil. RWE leistet zudem einen aktiven Beitrag zu den verschiedenen Arbeitsgruppen und Interessengruppen von IECRE.


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