Die IEC ist heute mehr denn je gefordert, rasch auf Veränderungen der Märkte zu reagieren und internationale Normen zu erstellen, die den Anforderungen besser gerecht werden und die Märkte schneller erreichen. Mit ihrem Programm für Young Professionals zeigt die IEC einen offenen Blick für ihre globale Kultur und fördert die IEC Gemeinschaft, indem sie einen noch größeren Kreis an Menschen aller Altersgruppen mit vielfältigen Erfahrungen dazu einlädt, sich an ihrer Arbeit zu beteiligen.
IEC Young Professionals
Das IEC-Programm für Young Professionals bietet Berufsanfängern weltweit einen Einstieg, sich in die Arbeit der IEC einzubringen.
Das IEC Young Professionals Programm
Das IEC Programm für Young Professionals bietet Berufsanfängern weltweit einen Einstieg, sich in die Arbeit der IEC einzubringen und die Zukunft der internationalen elektrotechnischen Normung und Standardisierung mitzugestalten. Es erläutert die Verfahren und Richtlinien der IEC und macht deutlich, weshalb die Mitwirkung in der Normung auf globaler Ebene ein wesentliches strategisches Mittel in der heutigen Welt ist. Die Teilnehmenden des IEC Programms werden von den Nationalen Komitees der IEC sorgfältig ausgewählt, um ihr Land künftig an führender Stelle auf der globalen Plattform der IEC zu vertreten.
From Young Professional to Head of DKE: Florian Spiteller shares his journey
Vom IEC Young Professional zum Head of External Relations & Support und Mitglied des DKE Vorstandes: In seinem Interview mit der IEC erzählt Florian Spiteller von seinem Weg und den Gründen, warum er andere dazu ermutigt, an diesem wegweisenden Programm teilzunehmen.
Go Ahead, Get Ahead
Ziel des Programms ist es, den Teilnehmenden bei dem Schritt, sich mehr an der Arbeit der IEC zu beteiligen, zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen, um die Zukunft der internationalen Normung und Konformitätsbewertung aktiv mitgestalten zu können. In den Workshops für Young Professionals erleben die Teilnehmenden die IEC bei ihrer Arbeit und tauschen sich mit technischen Experten und Managern aus aller Welt aus.
Mehr über das Programm erfährst du auf der IEC Website unter Young Professionals area.
Der IEC Young Professionals Workshop
Das General Meeting ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung der IEC Gemeinschaft. Es kommen Leistungsträger aus aller Welt zusammen, um sich über aktuelle und zukunftsrelevante Themen im Bereich Normen und Standards auszutauschen und zu beraten.
Während des IEC General Meetings findet der IEC Young Professionals Workshop statt. Jährlich erhalten meist drei Kandidat*innen aus Deutschland die Chance, live dabei zu sein und damit Teilnehmende des IEC Young Professionals Programms zu werden.
Die Workshop-Teilnehmende haben dort die Möglichkeit, sich mit Young Professionals, hochrangigen technischen Expert*innen und Manager*innen aus aller Welt während dem General Meeting auszutauschen und zu vernetzen. Es kommen junge Expert*innen aus unterschiedlichsten Ländern zusammen, um die internationale Normung, ihre Arbeitsweise und die Community hautnah zu erleben.
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Gut zu wissen
Dieses Jahr wird der IEC Young Professionals Workshop in Verbindung mit dem IEC General Meeting vom 21. Oktober bis 25. Oktober 2024 in Edinburgh, Großbritannien stattfinden. Die Kosten für Flug und Hotelübernachtung werden gemeinsam von IEC und DKE getragen.
Was sind die Kriterien für die Teilnahme am IEC Young Professionals Programme?
- Abgeschlossenes, technisches, natur- oder wirtschaftswissenschaftliches Studium,
- Tätigkeit in einem Unternehmen oder Organisation in Deutschland,
- erste Erfahrungen in der Normung und/oder Konformitätsbewertung,
- gute Englischkenntnisse und
- im Alter zwischen 20 bis ca. 35 Jahren.
Was erhöht die Chancen bei der Auswahl?
- Tätigkeiten in der Industrie oder in einer für die IEC relevanten Branche,
- Erfahrungen in der Normung oder Konformitätsbewertung und/oder in der Gremienarbeit,
- eigene konkrete Vorschläge oder Initiativen zur Diskussion im IEC Young Professionals Workshop,
- Engagement in der Next Generation DKE.
Deutsche Young Professionals weltweit im Einsatz
Unter allen Bewerbern wurden 2024 die folgenden drei Kandidaten ausgewählt, um den Normungs-Nachwuchs aus Deutschland zu vertreten.
Dr. Abdel fattah Alshadafan
Development Quality Engineer, Advanced Semiconductor Materials Lithography (ASML); Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Technische Universität München
Development Quality Engineer, Advanced Semiconductor Materials Lithography (ASML); Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Technische Universität München
"Im Laufe meiner Karriere habe ich mich mit den internationalen Normen zahlreicher Branchen beschäftigt. Ich habe in der Konformitätsbewertung von Produkten, der Zertifizierung verschiedener Qualitätsmanagementsysteme und zuletzt in der Standardisierung von Produktionsprozessen gearbeitet. In meiner Doktorarbeit habe ich mich mit der Frage beschäftigt, wie sich Länder an der Normung in der International Electrotechnical Commission (IEC) beteiligen. Durch die Teilnahme am 2024 IEC YP Workshop werde ich mehr über die Beteiligung der Interessengruppen an der IEC-Normung erfahren. Ich möchte auch die Ergebnisse der Studie vorstellen, die ich im vergangenen Jahr in meiner Rolle als einer der YP Leiter 2023 durchgeführt habe. In diesem Projekt möchten eine Reihe von YPs aus verschiedenen Ländern und ich zu unserem Verständnis beitragen, welche Faktoren die Beteiligung der Interessengruppen an der IEC-Normung vorantreiben."
Lisa-Marie Dimmling
Expert Li-Ion Technology and Testing, Robert Bosch Power Tools GmbH
Expert Li-Ion Technology and Testing, Robert Bosch Power Tools GmbH
"In meinem Arbeitsalltag beschäftige ich mich mit der Konformität von Batterien mit Normen und Gesetzen, damit für Endanwender jederzeit die Sicherheit und Zuverlässigkeit von batteriebetriebenen Geräten gewährleistet sind. Normung leistet einen wichtigen Beitrag, um Sicherheitsmaßstäbe weltweit zu vereinheitlichen und so ist es für mich ein logischer Schritt, mich als technische Expertin in verschiedenen Gremien zu engagieren. Mit meiner Teilnahme am IEC YP Programme möchte ich mein Wissen über die Arbeitsweise der IEC vertiefen und auch persönlich dazu beitragen, dass andere Young Professionals sich zukünftig noch einfacher und zielgerichteter über die Möglichkeiten und Vorteile der Normungsarbeit informieren können."
Christian Kraus
Technischer Referent im Fachkompetenzcenter Elektrische Gefährdungen der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)
Technischer Referent im Fachkompetenzcenter Elektrische Gefährdungen der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)
"Spätestens seit meinem Studium in der Elektrotechnik und meiner anschließenden Tätigkeit in der Projektarbeit im Bereich der Anlagen- und Automatisierungstechnik wende ich täglich Normung an.
Inzwischen arbeite ich im Fachkompetenzcenter (FKC) Elektrische Gefährdungen der BG ETEM. In unserem FKC vertreten wir das Ziel Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren in Bezug auf elektrotechnische Themenfelder zu verhindern. Neben der Unterstützung bei Ihrer Präventionsarbeit wirken wir als Partner der Unternehmer und Versicherten in den Mitgliedsbetrieben elektrischen Gefährdungen präventiv entgegen.
So arbeite ich mich stetig in die vielfältige Welt der Normung immer weiter ein. Mit unserem direkten Zugang zur „VDE Normenbibliothek“ sind für mich nahezu täglich Normen der DIN VDE 0100er-Reihe, der DIN VDE 0101, der DIN VDE 0105-100 und nicht zuletzt Normung für Ausrüstungen und Geräte für Arbeiten unter Spannung Berührungspunkte zum VDE-Schriftenwerk. Mit unserer Tätigkeit bringen wir uns unter anderem neben der Anwendung von der BG ETEM aktiv in diversen Gremien in die Erarbeitung von Normung der DKE und infolgedessen für Deutschland auch international ein.
So liegt es nahe, dass ich neben Networking mit den anderen internationalen Young Professionals gemeinsam neue Ideen für die Normung zu mehr elektrischer Sicherheit in der Arbeitswelt weltweit diskutieren und erarbeiten möchte."
Deutsche Teilnehmer vergangener IEC Young Professionals Workshops
2023 – Kairo, 22. bis 26. Oktober
Aufgrund der angespannten Sicherheitslage in der Region musste der Workshop kurzfristig vor Ort in Kairo abgesagt werden und fand deshalb ausschließlich online statt.
Abdel fattah Alshadafan
"Im Laufe meiner Karriere habe ich mich mit den internationalen Normen zahlreicher Branchen beschäftigt. Ich habe in der Konformitätsbewertung von Produkten, der Zertifizierung verschiedener Qualitätsmanagementsysteme und zuletzt in der Standardisierung von Produktionsprozessen gearbeitet. In meiner Doktorarbeit habe ich mich mit der Frage beschäftigt, wie sich Länder an der Normung in der International Electrotechnical Commission (IEC) beteiligen. Um das Ziel einer internationalen Normung zu erreichen, müssen wir – unter anderem – die Beteiligung von Ländern verbessern, die traditionell relativ wenig aktiv waren. Meine Teilnahme am IEC YP Workshop 2023 wird mir großartige Einblicke in die Beteiligung der Mitgliedsländer bei der IEC geben, insbesondere der Entwicklungsländer."
Abdel fattah Alshadafan, Quality Process Analyst, Advanced Semiconductor Materials Lithography (ASML); Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Technische Universität München
Batuhan Ayaz
"Mich begeistern neben Innovation, bewährte Technologien und die damit einhergehende Betrachtung von Sicherheit und Resilienz. Ist neu immer besser? Ein Fall für einen technologischen Diskurs der die Zusammenarbeit von Experten und Nachwuchskräften erfordert. Nach diesem Prinzip agieren mein Team und ich und arbeiten an Themen wie Gefahrenkommunikationstechnik (Brandmeldeanlagen, Lautsprecheranlagen …), Passiver Infrastruktur (LWL, Kupfer), elektrischer Haustechnik (äußerer Blitzschutz, USV …) bis hin zu 5G. Die Standardisierung setzt dabei den Rahmen für eine nachhaltige Transformation.
Diesen Ansatz möchte ich auch in der Standardisierung verfolgen. „Role Models“, Transparenz und Offenheit sind aus meiner Sicht wichtig, um den Nachwuchs zur Zusammenarbeit zu motivieren/mobilisieren."
Batuhan Ayaz, Lead Ingenieur Kommunikations- und elektrische Haustechnik, BASF Schwarzheide GmbH
Laure Steer
"Durch meine Erfahrung als Ingenieurin in der Windenergiebranche hatte ich die Möglichkeit, mein Wissen rund um die Anwendung von IEC-Normen beim Design von Windkraftanlagen sowie bei der Durchführung von Konformitätsbewertungen aus erster Hand zu lernen. Diese Kenntnisse kommen mir auch in meiner jetzigen Position als Projektmanagerin für die Anlagentypenzertifizierung bei einem Windkraftanlagenhersteller zugute, wo die Berücksichtigung der IEC 61400-Standards zu meinen täglichen Aufgaben bei der Definition von Produktzertifizierungsstrategien und der Unterstützung von Designentscheidungen gehört.
Der Aufstieg der künstlichen Intelligenz hat den Weg zur Entwicklung vieler innovativer Lösungen in verschiedenen Technologiebereichen geebnet. In der erneuerbarer Energien Branche untersuchen Initiativen neue Methoden des maschinellen Lernens zur Optimierung von Modellen und Prognosen, beispielsweise für die Integration von Speicherlösungen in zukünftige Energiesysteme oder Energieertragsvorhersagen im Rahmen von Standortbewertungen. In diesem Zusammenhang habe ich Interesse durch das IEC YP Programme die Konformitätsbewertung intelligenter Steuerungssysteme für erneuerbare Energien und Energiesysteme zu diskutieren und zu untersuchen, wie technische Standards der zunehmenden Komplexität solcher Systeme Rechnung tragen."
Laure Steer, Senior Project Manager, Turbine Certification at Nordex Group
2022 – San Francisco, 31.10. bis 04.11.
Michael Dopichaj
... knüpfte viele Kontakte zu Young Professionals aus anderen Ländern und erfuhr mehr über die IEC Arbeitsweise.
... knüpfte viele Kontakte zu Young Professionals aus anderen Ländern und erfuhr mehr über die IEC Arbeitsweise.
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Es war einfach unglaublich schön, zusammen mit anderen jungen Menschen aus aller Welt über fünf Tage einen ein Blick in die IEC-Welt zu bekommen. Die Stimmung war sehr offen und ich hoffe, dass ich die Kontakte, die ich knüpfen konnte, auch noch lange halten kann. Das gilt nicht nur für die anderen YPs, sondern auch für die Expert*innen aus den Management-Etagen, die ich kennlernen durfte.
Wie geht es für dich weiter?
Ich möchte in den nächsten zwei Jahren die Chance nutzen, über das YP-Programm als Beobachter an fünf TC-Meetings teilzunehmen, denn aktuell beschränkt sich meine Normungsarbeit auf die nationale Ebene in den DKE AKs. Im August beteilige ich mich an der Organisation des DKE YP Camps in Offenbach. Hier möchte ich u. a. Workshops mit anderen YPs durchführen zu Themen wie „Was macht eine ‚gute‘ Norm aus?“, „Warum sollten alle in der Normung die ISO/IEC Directives Part 2 kennen?“ und „Was hat das eigentlich mit Smart Standards zu tun?“.
Über mich
Als HW-Entwickler arbeite ich in der Eisenbahnnormung in den DKE Gremien AK 351.0.2 und AK 351.1.2 mit. Gerade in der Zulassung im Eisenbahnsektor spielen technische Normen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht Interoperabilität, Sicherheit, Qualität etc. zu gewährleisten. Die Anwendung von Normen scheint hier zu immer höheren Aufwänden und Missverständnissen zu führen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass die Eisenbahnnormung mehr Innovationen ermöglicht, leichter anwendbar und verständlicher wird, ohne das bisher erreichte Niveau zu verlieren. Neben meiner direkten Tätigkeit in der Bahnnormung ist es mir aber auch wichtig, Kontakt zu den Grundlagen wie der DIN 820, als Normungsgrundlage, und der IEC 61508, als Sicherheitsgrundnorm, zu halten.
Michael Dopichaj, Hardware Engineer, Siemens Mobility GmbH
Mareen Tiedemann
... liegt es am Herzen, die junge Generation in der Normung zu vernetzen.
... liegt es am Herzen, die junge Generation in der Normung zu vernetzen.
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Wir haben sehr viel über Normung und Konformitätsbewertung gelernt und einen tiefen Einblick in die Welt der IEC bekommen. Genauso wichtig war für mich die internationale Erfahrung: Wir haben in der Gruppe von 85 internationalen YPs nicht nur über Normung und Konformitätsbewertung, sondern auch über andere Kulturen, Herangehensweisen, Probleme und Lösungsansätze gesprochen. Die Zusammenarbeit hat gut geklappt und wir haben uns in dieser sehr gemischten Gruppe gut verstanden.
Wie geht es für dich weiter?
Ich wurde auf dem Workshop zu einem der drei IEC YP Leader gewählt, um mein Projekt, den "Dreamguide" umzusetzen. Hier geht es darum, nationale Nachwuchsorganisationen, ähnlich unserer Next Generation DKE, beim Aufbau und der Weiterentwicklung zu unterstützen. Durch die YP Leader Position stehe ich über das Jahr weiterhin im engen Kontakt mit der IEC und den anderen YPs. Wir haben verschiedene Aktivitäten neben dem Projekt, u. a. präsentiere ich unsere Arbeit vor dem IEC Board, dann präsentiert meine Breakout Gruppe ihre Arbeit aus San Francisco beim IEC Forum! Zum Ende des Jahres geht es nach Ägypten zum nächsten General Meeting. Ich leite das Projekt ehrenamtlich.
Über mich:
Beruflich beschäftige ich mich seit Jahren mit Windenergie und Erneuerbaren Energien, seit letztem Jahr mit schwimmenden Windkraftanlagen. Im Bereich der Erneuerbaren Energien brauchen wir Standards, um die verschiedenen Technologien auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen. Die Nachwuchsgenerationen können hierbei einen erheblichen Beitrag leisten.
Mareen Tiedemann, Project Manager Floating Wind Turbine, Stiesdal
IEC Young Professional Leader
Stefan Eibl
... sieht die Notwendigkeit schnellerer Normungs-Prozesse gerade im Hinblick auf klimapolitische Themen.
... sieht die Notwendigkeit schnellerer Normungs-Prozesse gerade im Hinblick auf klimapolitische Themen.
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Durch den IEC YP Workshop habe ich ein deutlich besseres Verständnis von den Prozessen der internationalen Standardisierung und Conformity Assessment bekommen. Vor allem auch die Vision hinter dem ganzen Prozess und der unterschiedlichen Umsetzung in den verschiedenen Ländern. Dazu kamen natürlich auch die Erkenntnisse aus den ganzen Gesprächen mit den YPs aus den 43 verschiedenen Ländern und auch den alten Hasen in dem Gebiet. Dadurch sehe ich noch stärker die Notwendigkeit, sich in dem ganzen Prozess von Standardisierung bis Conformity Assessment einzubringen. Vor allem auch wir jungen Leute werden dort gebaucht und auch gesucht, um neue Denkweisen und Ideen beizusteuern.
Wie geht es für dich weiter?
Durch die Teilnahme am IEC YP Workshop 2022 habe ich in meiner Firma mehr Gehör und werde jetzt in mehreren Gremien auf nationaler Ebene mitarbeiten sowie versuchen, diese auch auf internationaler Ebene vertreten zu dürfen.
Über mich:
Die Klimaerwärmung ist ein brisantes Thema wie es auch auf dem DKE Innovation Campus 2022 erläutert wurde. Ein Themengebiet zur Bewältigung dieser klimapolitischen Herausforderungen ist dabei die Entwicklung von umweltfreundlicheren Klimaanlagen, was ich auch beruflich mache. Bei meiner Arbeit stoße ich aber immer wieder auf normative Hürden, die nicht immer sinnvoll erscheinen. Bei der Anpassung der Normen muss aber global agiert und ein zeitnaher umfassender Konsens sowie eine zeitnahe weltweite Umsetzung erreicht werden.
Stefan Eibl, Requirements & Compliance Engineer, Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Eindrücke aus 2022
Die Tage in San Francisco waren für viele Beteiligte ein persönliches Highlight. Gemeinsam mit vielen anderen Jungexperten aus der ganzen Welt konnten sie lernen, netzwerken und Erfahrungen austauschen.
Wichtige Programmpunkte waren:
– Eröffnungsfeier des IEC General Meetings,
– Erfahrungsaustausch der Young Professional Leader,
– Diskussionsrunden mit den IEC-Mitarbeitern
2021 – in Dubai, 03. bis 07. Oktober
Malte Asseln
In Dubai wurde die Normungsarbeit für Malte greifbarer ...
In Dubai wurde die Normungsarbeit für Malte greifbarer ...
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Durch den Young Professional Workshop konnte ich wertvolle Einblicke in die Tätigkeiten der für mich bis dahin abstrakten Normungsorganisation IEC bekommen. Besonders gewinnbringend war der Austausch mit anderen Teilnehmenden sowie dem Organisationsteam. Dieses hat die IEC im wahrsten Sinne des Wortes „greifbarer“ gemacht.
Wie geht es für dich weiter?
Im Nachgang an den Young Professional Workshop konnten die Teilnehmenden IEC-Projekte benennen, an denen sie zukünftig mitarbeiten möchten. Hier habe ich zwei Projekte für elektromedizinische Geräte ausgewählt, in denen ich mich zukünftig einbringen und internationale Normungserfahrung sammeln möchte.
Über mich:
Als Experte in zwei DKE Gremien und zwei DIN-Normenausschüssen kann ich bereits auf erste nationale Normungserfahrung zurückgreifen, welche ich durch die Teilnahme am IEC Young Professionals Workshop nun auch international sammeln möchte, um diese aktiv in der DKE einzubringen. Mein Vorhaben ist es, die Internationalisierung einer VDE-Vornorm zu medizinisch genutzten Liegen voranzutreiben. Im Rahmen des Workshops möchte ich die Organisation IEC näher kennenlernen, internationale Kontakte im Bereich Normung knüpfen sowie mehr über die Verfahren und Richtlinien der IEC erfahren, um einen deutschen Entwurf zu medizinisch genutzten Liegen als NWIP einzureichen. Ich bin seit 2019 in den DKE Gremien AK 811.0.1 und AK 812.9.1 vertreten und seit kurzem Mitglied in den Beiräten der DIN-Normenausschüsse NAMed und NARK.
Malte Asseln, Research Engineer, Ottobock
Jacob Betz
Jacob knüpfte in Dubai viele Kontakte ...
Jacob knüpfte in Dubai viele Kontakte ...
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Für mich waren die wertvollsten Erfahrungen, wieder nach einiger Zeit ein Face-To-Face Meeting mit internationalen Kolleg*innen zu haben. Diese haben immer einen anderen Blickwinkel auf Probleme und dementsprechend manchmal auch andere Lösungsvorschläge.
Was ist dein Fazit zum IEC YP Workshop?
Insgesamt war es eine einmalige Erfahrung und ich konnte viele interessante und spannende Kontakt knüpfen.
Über mich:
E-Mobility ist ein neues und sich noch stark veränderndes Feld. Um eine gute Interoperabilität der einzelnen Akteure zu ermöglichen, ist eine fundierte und praxistaugliche Normung sehr wichtig. Ich bin seit über zwei Jahren Mitglied und neuerdings Chair der Technology Working Group der Open Charge Alliance. Dort arbeiten wir am OCPP (Open Charge Point Protocol), einem Protokoll für die Verwaltung von Ladestationen für E-Fahrzeuge.
Die Erfahrungen aus der Standardisierung von OCPP versuche ich in der IEC 63110 bzw. in das deutsche Spiegelgremium DKE/AK 353.0.11 einzubringen.
Jacob Betz, Software Engineer, Vector Informatik GmbH
Lea Emmel
Die interkulturellen Erfahrungen während des YP Workshops begeisterten Lea ...
Die interkulturellen Erfahrungen während des YP Workshops begeisterten Lea ...
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Das Wertvollste am ganzen YP Workshop waren für mich definitiv all die interkulturellen Erfahrungen, die ich dort machen konnte. Die Möglichkeit, mit super vielen Menschen unterschiedlichen kulturellen Hintergrundes gleichzeitig zu interagieren, ergibt sich wahrlich nicht allzu oft. Diese übergreifende Zusammenarbeit fördert meiner Meinung nach enorm die Kreativität und lässt unkonventionelle Lösungen und Innovationen entstehen. Die Bedeutung davon für die internationale Normung ist nicht von der Hand zu weisen und wurde mir im Rahmen des Workshops noch einmal klarer vor Augen geführt.
Welche Tipps möchtest du den YPs für das nächste Jahr mitgeben?
Seid offen – geht auf viele andere YPs zu und vor allem auf solche, die einen völlig unterschiedlichen Hintergrund haben
Über mich:
Mich begeistern innovative Technologien sowie ingenieurstechnische Herausforderungen und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die Medizintechnik die Medizin immer besser unterstützen kann. Medizinprodukte können die Lebensqualität für Patienten enorm steigern, doch gerade der Faktor Mensch ist eben auch besonders schützenswert. Dazu trägt die Standardisierung maßgeblich bei. Mit meiner Expertise im medizintechnischen Bereich konnte ich bereits erste Erfahrungen in der Normung auf DKE- und IEC-Ebene sammeln.
Auf dem Young Professionals Workshop in Dubai möchte ich u. a. das Thema sektorübergreifende Standardisierung ansprechen, um Synergien besser nutzen zu können und den Austausch gewonnener Erkenntnisse zu verbessern.
Lea Emmel, Risk Manager, Drägerwerk AG & Co. KGaA
Dr. Jens Giegerich
Die IEC-Themen SDG und Diversität begeisterten Jens ...
Die IEC-Themen SDG und Diversität begeisterten Jens ...
Welche Erfahrungen waren wertvoll für dich und warum?
Sehr interessant war neben dem Netzwerkaspekt sicherlich der großartige Impulsvortrag von Vimal Mahendru zum Thema SDGs und IEC. Außerdem war auch die Kleingruppenarbeit zum Thema Diversität in der IEC sehr interessant, da ich dort die Sichtweise zum Thema Gleichstellung aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen erfahren habe.
Inwiefern kann einen die Teilnahme am IEC YP Programm beruflich weiterbringen?
Gerade der Austausch und die Vernetzung mit anderen Normer*innen kann einen besseren Zugang zur Mitwirkung in internationalen Normungsgremien bieten.
Über mich:
Die Circular Economy ist derzeit eines der prominentesten Themen in Europa. Dabei sind die im CEN-CLC JTC10 erarbeiteten Normen zur Materialeffizienz von energieverbrauchsrelevanten Produkten von großem Interesse für mich. Ich würde gerne das dort vorhandene und erarbeitete Wissen auf die internationale Normung in der IEC übertragen und dort das Thema voranbringen.
Dr. Jens Giegerich, Manager Technical Regulatory Affairs, Vorwerk Elektrowerke GmbH & Co. KG
Das Netzwerk junger Menschen in der DKE – Die Next Generation DKE
Go ahead, Get ahead
Die Next Generation DKE ist das Netzwerk der nächsten Generation zu allen Themen rund um die Zukunft der Normung und Standardisierung bei der DKE. Unser Ziel ist es, Studenten und Young Professionals zukünftig im Normungs- und Standardisierungsprozess der DKE sowie den jeweils dazugehörigen Gremien gezielt und stärker einzubinden.
2019 – im chinesischen Shanghai, 21. bis 25. Oktober
Colin de Vrieze
Als Absolvent der RWTH Aachen in Elektro- und Informationstechnik bin ich derzeit in der Normung als Vertreter der Young Professionals in der DKE ehrenamtlich tätig. Ich möchte den Austausch mit den YP-Vertretern der anderen NCs fördern, bilaterale Kommunikation und internationalen Austausch von YP untereinander antreiben und internationale Best-Practices vereinheitlichen.
Michelle Michael
Als Absolventin der Communication Engineering an der Hochschule Darmstadt möchte ich in der IEC Community Diskussionen über die Norm IEC 62443 "Industrielle Kommunikationsnetze – IT-Sicherheit für Netze und Systeme" anregen und begleiten, meine Anwendungserfahrungen teilen und mit anderen Teilnehmern diskutieren, wie die Weiterentwicklung für verschiedene Teile dieser Norm aussehen könnte.
Robert von Otte
Als Master of Engineering im Maschinenbau arbeite ich aktiv bei zwei Arbeitsgruppen vom IEC TC 46 mit und bereite mich darauf vor, auch weitere Ämter in der Normung wahrzunehmen. Persönlich würde ich mich in der Normung dafür einsetzten, dass Prüfungen konkreter beschrieben werden, wodurch sich der Interpretationsspielraum minimieren kann. Zur Folge hätte dies, die Messungenauigkeit zu reduzieren und damit die Vergleichbarkeit von Prüfergebnissen für die Endanwender zu verbessern.
Ich bin darüber hinaus Gründungsmitglied eines nationalen Arbeitskreises zur internen Anlagen-EMV als Leitfaden/FMEA für die Industrie/Anwender.
2018 – im koreanischen Busan, 22. bis 26. Oktober
Nadine Ellen
Mit der Teilnahme an dem Young Professionals Workshop würde ich einen besseren Einblick und Einstieg in die Arbeit des IEC erhalten, um zukünftig meine Stärken für die internationale Normungsarbeit aktiv mit einzubringen.
Die Anwendung von Normen ist Bestandteil meiner täglichen Arbeit in der Entwicklung. Bei jeder Produktentwicklung müssen die internationalen Normen beachtet werden und die CLAGE Haushaltsgeräte zur dezentralen Warmwassererwärmung werden nach aktuellen Normen national und international zugelassen.
Dominik Ebling
Da ich im Bereich Elektromobilität und Schnellladeinfrastruktur arbeite, würde ich dieses Thema auch auf der internationalen Ebene voranbringen. Eine entscheidende Entwicklung in diesem Bereich ist die Standardisierung eines DC-Zählers. Firmen können keine Zertifizierungen dieser Zähler für eine kWh-basierte Abrechnung erzielen, da die Standards nicht vorhanden sind. Aktiv treibe ich dies im deutschen Markt an, was im Nachgang auf internationaler Ebene in einem Spiegelgremium endet um ein einheitliches Abrechnungssystem für Schnellladeinfrastruktur zu bekommen.
Ich bin als Experte in drei DKE Arbeitskreisen und einem ISO-AK tätig.
Kevin Hermanns
Die elektrische Energieversorgung ist zunehmend von leistungselektronischen Systemen abhängig. Die Auslegung dieser Systeme erfolgt heute bereits vielfach modellbasiert. Es überrascht umso mehr, dass die Charakterisierung der Kernkomponente – des Leistungshalbleiters – basierend auf der IEC-Normenreihe 60747 erheblichen Raum zur Interpretation bietet. Als Ergebnis können Leistungshalbleiter, wie IGBTs und MOSFETs von unterschiedlichen Herstellern, die nach dieser Norm charakterisiert wurden nicht oder nur unzureichend durch die Anwender verglichen werden. Diese „Unzulänglichkeit“ möchte ich sehr gerne adressieren und wenn möglich, an einer Ergänzung der Messvorschriften der Norm IEC 60747-8 und -9 mitwirken. In diesem Zusammenhang sollte auch die Modellbildung dieser Bauelemente normativ erfasst werden. Bis heute existieren keine technologieunabhängigen Rahmenbedingungen, welche in Verkehr gebrachte Modelle von Leistungshalbleitern klassifizieren und das, obwohl die Auslegung leistungselektronischer Systeme, wesentlich durch Simulationen erfolgt. Beide Themen möchte ich gerne auch über das General Meeting hinaus weiter vorantreiben.
2017 – im russischen Wladiwostok, 9. bis 13. Oktober
Jan Krögerrecklenfort
Anwenden von verschiedenen Normen bezüglich der technischen Auslegungen von Messgeräten ist mein "day-to-day-business". Mein Fokusthema ist elektrische Sicherheit dieser Geräte (Norm: IEC 61010-1), sowie insbesondere deren Transformatoren (IEC 61558‑1). Ich begleite den kompletten Entwicklungsprozess – vom Konzept bis zur internationalen Zulassung bei verschiedenen Prüfstellen.
Bei dem Young Professionals Workshop möchte ich den Entstehungs- und Verbesserungsprozess von Normen besser kennenlernen. Vor allem interessiert mich, wie Konformitätsprüfungen unter den IEC-Experten diskutiert werden. Außerdem freue ich mich auch auf den interkulturellen Austausch mit den anderen Young Professionals. Ich bin gespannt darauf, wie sie relevante Normen in anderen Ländern und bei anderen Fragestellungen anwenden.
Tariq Maqbool
Ich nehme aktiv an den vielen ETSI- und DKE-Lösungs-Treffen für die Entwicklung von Radio Standards insbesondere ETSI 300 220, 300 330 teil. Dies gibt mir die Chance, mich mit verschiedenen Experten der Industrie und Test-Häuser auszutauschen. Die Experten zeigen mir Insights bzgl. neuer Technologien und Entwicklungen der Industrie, während die Führer der Test-Häuser mir die Herausforderungen und Praxis-Probleme der Tests verdeutlichen.
Ich würde gern eine Plattform sehen, auf der Young Professionals sich mit Experten aus der Industrie austauschen können, um Wissen aufzubauen und ihr Verständnis der Standards zu erweitern. Außerdem sollten Test-Häuser involviert werden, um zu erfahren, welche Tests tatsächlich realisierbar sind und welche nur in der Theorie gut erscheinen. Young Professionals sollte es ermöglicht werden, die neueste Technologie auf dem Markt kennen zu lernen, so dass sie diese proaktiv studieren können und ihre Erkenntnisse beitragen können, wenn der Standard Entwicklungsprozess beginnt.
Annette Frederiksen
Seit 2009 beschäftige ich mich mit den Normen zur optischen Strahlungssicherheit für die Bewertung von Lasersystemen. Da es gerade bei sehr komplexen Lasersystemen häufig Interpretationsspielraum bei der Anwendung der Normen (Normreihe IEC 60825) gibt, bin ich seit Ende 2015 im entsprechenden nationalen (DKE/GK 841, DKE/AK 841.0.6, DKE/AK 841.0.7 und DKE/AK 841.0.9) und seit 2016 im europäischen (CLC/TC 76) und im internationalen (IEC/TC 76) Normungskomitee vertreten.
Bei dem Young Professionals Workshop in Wladiwostok möchte ich ein besseres Verständnis für die Arbeit der IEC bekommen. Außerdem möchte ich u. a. Vorschläge für folgende Themen bei der IEC einbringen:
1) Wie kann man die aktuellen Entwicklungen in der Forschung und Industrie besser und vor allem auch schneller in die Normung einbeziehen und integrieren?
2) Wie kann man die Zusammenarbeit der Experten in den Gremien außerhalb der meist nur jährlich stattfinden Meetings effizienter gestalten?