Interview mit Bruno Kuckartz und Andreas Rathgeb
DKE: Wenn der Begriff „Blockchain“ fällt, denken viele Menschen an Kryptowährungen oder auch an eine lückenlose und transparente Lieferkette. Welche Rolle spielt die Blockchain-Technologie im Kontext der funktionalen Sicherheit?
Kuckartz: Konzeption, Planung und Aufbau von Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik ist inklusive der erforderlichen Prüfungen bzw. Zertifizierungen ein komplexer, vielschichtiger Prozess mit unterschiedlichen (Projekt)Teilnehmern (Peers), der ein stringentes Daten- und Dokumentationsmanagement erfordert. In digitaler Form ist die Integrität und Nachvollziehbarkeit dieser Informationsketten eine große Herausforderung. Die Blockchain-Technologie bietet Lösungen, die auch deutlich unterhalb der Komplexität der Algorithmen für Kryptowährungen ein hohes Maß an Sicherheit – und damit Vertrauen – bieten.
Rathgeb: Die Sicherheit von Mensch, Tier und Natur ist unser höchstes Gut. Das Vertrauen in die von Experten entwickelte Schutzlogik haben wir bereits durch Prüfsummen hergestellt, zum Schutz vor ungewollter Veränderung. Die Blockchain-Technologie kann nun auch einen ganzheitlichen Schutz für alle weiteren Schritte der Planung, Fertigung, Inbetriebnahme, Prüfung und Abnahme herstellen. Richtig implementiert kann dieser Schutz über die gesamte Lebensdauer des Kraftwerks verfügbar werden und auf diese Weise stets aktuell und nachvollziehbar Auskunft über den Sollzustand und die Ereignisse geben.