Weltkugel in den Händen zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit
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03.06.2024 Fachinformation

Ein grünes Portfolio an Zertifizierungsleistungen zur Förderung der SDGs

Angesichts der Tatsache, dass das Jahr 2030, das die Vereinten Nationen für das Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) als Deadline festgelegt haben, immer näher rückt, bedarf es umfassenderer Maßnahmen auf internationaler Ebene.

Konformitätsbewertung kann einen greifbaren Beitrag zu einer nachhaltigen Welt leisten.

Ein Artikel von Priyanka Dasgupta für IEC e-tech.

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Raymond Puppan

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Was das „grüne Portfolio“ ist.
  • Relevante IEC- und ISO-Normen.
  • Vertrauen bei Verbraucher*innen.

Sind die von uns genutzten Produkte wiederverwendbar? Und wurden sie verantwortungsvoll hergestellt? Solche Überlegungen in unserem Konsumverhalten können wesentliche Auswirkungen auf das weltweite Abfallvolumen und die Umweltverschmutzung haben.

Das von den Vereinten Nationen als eines der 17 Ziele, die die Welt bis 2030 erreichen soll, festgelegte SDG 12 befasst sich mit genau diesem Thema, nämlich mit nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern. Auch wenn wir noch sehr weit davon entfernt sind, das Ziel vollständig zu erreichen, können nachhaltige Entscheidungen auf persönlicher Ebene und bewusste Anstrengungen auf Unternehmensebene einen großen Schritt in die richtige Richtung darstellen. 

Ökodesign und IECQ

Ökologisches Design bzw. Ökodesign konzentriert sich auf die Umweltauswirkungen eines Produkts über dessen gesamten Lebenszyklus. Es bezieht dabei Umweltaspekte in den Gestaltungs- und Entwicklungsprozess ein, um umweltschädliche Auswirkungen von Produkten während ihres gesamten Lebenszyklus zu reduzieren.

IECQ, das IEC-Qualitätsbewertungssystem, das ursprünglich für Bauelemente der Elektronik eingerichtet wurde, befasst sich intensiv mit Ökodesign und adressiert damit den dringenden Bedarf an umfassenderen Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie. Das „grüne Portfolio“ an Leistungen von IECQ trägt maßgeblich zu einem verantwortungsbewussten Konsum und einer verantwortungsvollen Herstellung von Elektronik bei, stellt einen besseren Zugang zu Energie sicher und hilft gleichzeitig, das Abfallaufkommen zu reduzieren.

Das „grüne Portfolio“ vereint folgende Elemente:

  • Hazardous Substances Process Management (HSPM) – Förderung verantwortungsvoller Verfahren und von Transparenz im Schadstoffmanagement unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften
  • Umweltbewusste Gestaltung (Ökodesign) – Einbeziehung von Umweltaspekten in die Produktgestaltung gemäß IEC 62430
  • CO2-Fußabdruck als Teil der Produktprüfung – eine genaue Berichterstattung über den Kohlenstoff-Fußabdruck mit dem Ziel, die Emissionen zu verfolgen und letztendlich zu reduzieren

Mit diesem Leistungsportfolio trägt IECQ auch zu weiteren Zielen für nachhaltige Entwicklung bei. Beispielsweise kann es neben SDG 12 auch zu SDG 7, der Sicherstellung des Zugangs zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle beitragen, indem die Energieeffizienz von Produkten bzw. Prozessen verbessert wird.

Ziel des HSPM-Systems ist es, Erkrankungen und Todesfälle als Folge von gefahrbringenden Substanzen sowie von Luft-, Wasser- oder Bodenverunreinigung zu reduzieren, wodurch es einen Beitrag zu Gesundheit und Wohlergehen, dem Ziel von SDG 3, leistet.

Die wahrheitsgemäße Angabe des CO2-Fußabdrucks unterstützt die Entwicklung hin zu einer Wirtschaft mit geringem CO2-Ausstoß und trägt damit zum Klimaschutz bei, dem Ziel von SDG 13.

Darüber hinaus trägt die Zertifizierung von genehmigtem Ökodesign zur positiven Förderung von Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit in der Industrie bei, wonach SDG 9 strebt, eine widerstandsfähige Infrastruktur aufzubauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung zu fördern und Innovationen zu unterstützen.

Außerdem hilft das „grüne Portfolio“ von IECQ, Städte inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten, wodurch Länder bei der Erfüllung von SDG 11 unterstützt werden.


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Entwicklung hin zu einem Kreislaufansatz mit IECQ für Ökodesign

Eine IECQ-Bewertung ermöglicht Zertifizierungen nach IEC 62430, einer internationalen Norm, die Anforderungen an umweltfreundliche Gestaltung (ECD) festlegt und einen Leitfaden für deren Umsetzung bietet.

Die Berücksichtigung von ECD bereits in den frühen Gestaltungs- und Entwicklungsphasen eines Produkts kann dazu beitragen, umweltschädliche Auswirkungen von Produkten auf lokaler sowie globaler Ebene zu minimieren.

Diese Überlegungen verdeutlichen, dass sich diese Leistung auch für einen Kreislaufansatz anbietet. In einer Kreislaufwirtschaft liegt der Fokus auf der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Produkten mit dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen dem Verbrauch und der Nutzung natürlicher Ressourcen zu schaffen, Umweltauswirkungen zu beschränken und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Verantwortungsvolle Herstellung durch die Verifizierung des CO2-Fußabdrucks mittels IECQ

Der „International IECQ Product Carbon Footprint Verification Service“ entspricht ISO 14067, einer internationalen Norm, die Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien für die Quantifizierung und Angabe des CO2-Fußabdrucks von Produkten festlegt. Die Verifizierung muss umfassend sein und Berechnungen von der Ressourcengewinnung und Rohmaterialbeschaffung bis zur Herstellung, Nutzung und Entsorgung berücksichtigen.

Im Rahmen der Überprüfung erfolgt eine Bewertung und Verifizierung, dass die Prozesse, die es erlauben, eine Aussage über den CO2-Fußabdruck zu treffen, ordnungsgemäß befolgt wurden und im Einklang mit der oben genannten Norm sind.

Informierte Verbraucherentscheidungen

Vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis und zunehmenden Bewusstseins in Bezug auf verantwortungsbewussten Konsum suchen viele Kundinnen und Kunden aktiv nach ethischeren Produkte. Produkte mit IECQ-Zertifizierung und -Verifizierung vermitteln das Vertrauen, dass sie internationale Normen in Bezug auf umweltbewusste Gestaltung und verantwortungsvolle Verfahren erfüllen. Das ermöglicht nicht nur Herstellern, sondern auch Verbraucher*innen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Das Angebot eines „grünen Portfolios“ im Rahmen seines Approved Process (AP) Scheme war ein bewusster Schritt von IECQ zur Förderung nachhaltigerer Verfahren in der Industrie. IECQ betreibt branchenspezifische weltweite Zertifizierungsprogramme für spezialisierte Dienstleistungen, die ökologische Nachhaltigkeit, umweltfreundliches Supply Chain Management und umweltfreundliche Herstellung von Bauteilen unterstützen. Es kann als wichtiges Instrument der Hersteller gesehen werden, um internationalen Märkten das Vertrauen zu geben, dass ihre Produkte höchste Standards hinsichtlich Qualität und nachhaltiger Verfahren erfüllen.

Der Einsatz von Ökodesign, der Umgang mit und die Reduzierung der Verwendung von Schadstoffen sowie verifizierte Angaben bezüglich des CO2-Fußabdrucks helfen Organisationen, Herstellern und Marken, Vertrauen und Glaubwürdigkeit gegenüber Verbraucher*innen, die nachhaltige Produkte priorisieren, aufzubauen, und sich sogar einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Langsam, aber sicher, wird die Welt dadurch in eine positivere Richtung gelenkt – hin zu einem gesünderen Planeten für alle.


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