Um erfolgreich in die Zukunft zu gehen, orientiert sich IECRE als jüngstes der vier IEC-Konformitätsbewertungssysteme an den anderen drei Systemen IECEE, IECEx und IECQ. Im Bereich Cybersecurity findet beispielsweise eine Zusammenarbeit mit IECEE statt, da die Sicherheit von Energienetzen mit zunehmender politischer Instabilität eine immer größere Rolle spielt.
Im Bereich Windenergie rückt derzeit außerdem die Betreuung über den gesamten Lebenszyklus in den Fokus. IECRE plant, künftig Genauigkeit, Bewertung der Eignung eines Standorts, Netzkompatibilität, Cybersicherheit, Management über die gesamte Lebensdauer (en: Through Life Management, TLM) und Recycling abzudecken. Auch sollen Leistungszertifikate eingeführt werden, die beschreiben, wie gut Turbinen bzw. Anlagen mit Blick auf Leistung, Output, Lärm und andere Aspekte arbeiten.
Realistisch simulieren
Ein weiteres und wichtiges Zukunftsthema sind die Simulationsmodelle, auf die die Windkraftbranche bei der Auslegung von Anlagen setzt. Wind- und Wellenbedingungen zu verstehen ist zentral, um eine Anlage so zu konzipieren, dass die gewünschte Lebensdauer erreicht werden kann. Ein einheitlicher Ansatz zur Validierung solcher Modelle spielt für den Auslegungs- und Zertifizierungsprozess eine wichtige Rolle.
Um zu gewährleisten, dass das Modell der Leistungskurve den realen Bedingungen vor Ort entspricht, möchte IECRE eine Schätzung der Modellgenauigkeit in den Prozess integrieren. Nimmt beispielsweise ein OEM (en: Original Equipment Manufacturer) einen Turbulenzbereich von acht bis zwölf Prozent an, der nicht den Offshore-Bedingungen entspricht, führt dies für den Endnutzer zu Problemen. Werden die spezifischen externen Bedingungen auf Basis von Messdaten hingegen in die Modellvalidierung einbezogen, können solche Risiken vermieden werden.